Der Tscheche Matej Smrz vom INGHART KTM SUPERBIKE Team Germany holte am Nachmittag nach einem Wolkenbruch auf abtrocknender Strecke das Beste für sich heraus. Die Ränge zwei und drei gingen am Mittag an Martin Bauer (KTM) und Karl Muggeridge (Honda), am Nachmittag fuhren Yamaha-Pilot Jörg Teuchert und der schwedische BMW-Pilot Freddy Papunen mit auf das Podest.

Die Eifel ist für ihr wechselhaftes Wetter bekannt und davon blieben auch die Fahrer der IDM SUPERBIKE nicht verschont. Während alle Zeittrainings und das erste Rennen im Trockenen stattfanden, gab es vor dem zweiten Lauf am Sonntag einen Wolkenbruch. Die Folge dessen war, dass vor dem Start noch fünf Minuten Regentraining eingeschoben wurden.

Wetterkapriolen helfen Smrz

Auf abtrocknender Piste, die zu Beginn des Rennens aber noch fast komplett nass war, holte sich Matej Smrz den besten Start. Allerdings wurde der Tscheche schon auf der ersten Runde von Altmeister Teuchert kassiert, welcher seinen Erfahrungs-Trumpf ausspielte und fortan den Takt angab. Es dauerte nicht lange, so fuhren Teuchert und Smrz jeweils allein auf sich gestellt an der Spitze des Feldes. In der finalen Phase aber konnte der KTM-Pilot wieder aufschließen und drei Runden vor Schluss die Führung übernehmen. Diese gab Smrz bis ins Ziel nicht mehr her, auch wenn Teuchert ihm mit knappen 0.274s Rückstand dicht auf den Fersen war.

"Es war kein einfaches Rennen", gab Smrz zu Protokoll. "Ich habe mich über das erste Rennen geärgert, weil ich da einen Fehler gemacht habe, der viele Punkte gekostet hat. Das Vorderrad ist mir einfach eingeklappt. Darüber war ich schon sehr enttäuscht. Im zweiten Rennen hat die Maschine perfekt funktioniert und ich freue mich sehr über diesen Sieg." Auf die Frage, ab welcher Rennphase er gedacht habe, dass er Teuchert noch abfangen könne, antwortete Smrz: "Von Anfang an."

Freddy Pappunen kam mit den Bedingungen hervorragend zurecht, Foto: adrivo sportpresse/Gusche
Freddy Pappunen kam mit den Bedingungen hervorragend zurecht, Foto: adrivo sportpresse/Gusche

Yamaha-Pilot Teuchert fuhr mit diesem zweiten Platz sein bestes Ergebnis seit dem Sieg vom zweiten Lauf in Oschersleben 2010 ein. "Es war nicht so einfach, denn es war wirklich ziemlich nass da draußen", sagte er. "Die erste Kurve war innen sehr feucht und ich hatte ein bisschen Angst, dass einer sich reindrückt und sich dann auf dem Nassen hinlegt und eine Kollision auslöst - das hatten wir ja letztes Jahr. Es ist aber alles gut gegangen und jeder ist diszipliniert gefahren. Die Ideallinie war dann stellenweise schon recht trocken und manchmal war der weitere Weg der schnellere. Ich musste aber versuchen dieses Abtrocknen in meine Rennstrategie mit einzubauen. Wir waren vom Speed her das ganze Wochenende nicht richtig in Schlagdistanz. Ich hoffe aber, dass es für uns jetzt einfach so gut weiter geht."

Der dritte im Bunde nach Lauf zwei hieß Freddy Papunen. Der Schwede ist an solcherlei Witterungsbedingungen aus seiner heimischen Meisterschaft gewöhnt und konnte seinen Vorteil daraus ziehen. "Der Start war nicht so einfach, denn es war nass auf der Innenseite", sagte der BMW-Pilot. "Ich bin es aus der schwedischen Meisterschaft eigentlich nicht gewöhnt von so weit hinten zu starten. Es lief aber gut, von Schweden her sind wir diese wechselhaften Bedingungen gewöhnt. Ich brauche für gewöhnlich nur eine Runde, um die Streckenverhältnisse zu lernen und ein Gefühl für die Bedingungen zu bekommen. Am Ende habe ich mit Muggeridge gekämpft, er ist stark gefahren vor allem im letzten Sektor, aber zwei Runden vor Schluss konnte ich ihn packen. Es ist ein tolles Gefühl hier auf dem Podest zu stehen."

In der Gesamtwertung hat sich einiges getan, wenn auch Smrz weiter in Führung liegt. Durch seinen Ausfall im ersten Rennen konnte Bauer aber bis auf fünf Punkte aufschließen. Die beiden KTM-Fahrer liegen mit 98 beziehungsweise 93 Zählern an der Spitze. Es folgen Muggeridge (91), Ranseder (75), Damian Cudlin (69) und Teuchert (57).