Die 11.000 Zuschauer, die am Wochenende (20. - 22. August) den TT Circuit im niederländischen Assen säumten, sahen in der IDM Supersport bei tollen Rennsportbedingungen den Sieg des Lokalmatadoren Raymond Schouten. In einem recht verwirrendem zehnten Wertungslauf der Saison behielt der Yamaha-Pilot nach Rennabbruch und Addition der Teilläufe die Oberhand und verwies sowohl Michael Ranseder aus Österreich als auch Damian Cudlin aus Australien auf die Plätze.

Schouten verwaltet seinen Vorsprung

Assen sollte das Wochenende des Niederländers Raymond Schouten werden. Er behielt in den Wirren des Rennsonntags mit Abbruch und Startverzögerung die Nerven und sicherte sich den Sieg in einem zweiteiligen Supersport-Rennen. Im ersten Teilrennen hatte sich der 25-jährige einen beachtlichen Vorsprung herausgefahren, den er beim Re-Start nur noch zu verwalten brauchte. Dann führte zwar auf der Strecke Michael Ranseder, doch von den drei Sekunden Vorsprung blieben Schouten im Ziel noch anderthalb übrig.

"Für mich war das Rennen einfach perfekt", strahlte der Niederländer. "Mein zweiter Start war nicht so gut und ich steckte in einer Gruppe, in der hart gekämpft wurde. Dann kam Michael und ging vorbei und ich musste mich wirklich richtig anstrengen, damit ich den Rückstand unter drei Sekunden halte und am Ende war es doch sehr knapp, aber es hat gereicht."

Abgebrochen worden war das Rennen, da der Österreicher Günther Knobloch in der Strubben-Kurve wegrutschte und aus seiner Yamaha sowohl Kühlflüssigkeit als auch Getriebeöl austrat. Die Reinigung dieser Stelle dauerte einige Zeit und so verzögerte sich der Re-Start. Knobloch selbst konnte das Rennen nach einigen Problemen wieder aufnehmen.

Einer, der vom Abbruch etwas getroffen wurde, war Ranseder. Im ersten Teil kam er nicht so gut weg, im Zweiten war er auf der Strecke wieder das Maß der Dinge. Trotzdem sollte es nicht zum Sieg reichen. Ein wichtiger Punkt aber war, dass der Meisterschaftsführende Cudlin "nur" auf Rang drei ins Ziel kam. Ranseder konnte damit vier Punkte in der Gesamtwertung gut machen.

Meisterschaftsentscheidung fällt beim Finale

Cudlin selbst war vom dritten Rang nicht enttäuscht. "Ich denke, dass ich in dem Rennen ein wenig glücklich war, denn mein Freund hier [Cudlin klopft Schouten in der Mitte sitzend auf die Schulter] war wirklich verdammt schnell und so hielt sich der Schaden, den Michi anrichten konnte, im Rahmen", fasste der Yamaha-Pilot zusammen. "Ich wusste, dass es ein Wochenende werden würde, an dem ich etwas mehr mit dem Kopf fahren muss. Für mich ist das Ziel immer noch dasselbe, ich will den Titel und dafür fahre ich und ich hoffe nun, dass wir das in Hockenheim dann mit ein paar Bier und der Nummer 1 feiern können. Hockenheim ist sehr technisch und ich mag das. Ich wusste, dass die beiden Strecken, wo ich dieses Jahr die meisten Probleme haben würde, Nürburgring und Assen werden würden. Das habe ich hinter mir."

Beim Saisonfinale in Hockenheim (17. - 19. September) wird die Entscheidung in der IDM Supersport fallen. Dann werden die Saisonläufe elf und zwölf ausgetragen und lediglich Cudlin und Ranseder werden es dort noch unter sich ausmachen. Beide mögen die Strecke in Baden-Württemberg, was spannende Rennen versprechen dürfte. Cudlin geht mit einem Vorsprung von 16 Punkten dort hin, was in Anbetracht dessen dass noch 50 Zähler zu vergeben sind alles andere als ein sicheres Polster ist. Nicht zu vergessen ist dabei auch, dass Ranseder gestärkt von seinem Moto2-Einsatz aus Indianapolis in den USA ins Rennen gehen wird.