Die 75. Auflage der 24 Stunden von Spa wird zu einer echten Schlacht der GT3-Autos. Für das Wochenende vom 29. Juni bis zum 02. Juli 2023 haben sich 71 Teilnehmer in der offiziellen Starterliste eingeschrieben. Damit wurde der Rekordwert aus dem Jahr 2019 eingestellt. Im vergangenen Jahr beim Sieg von Mercedes-AMG gingen 66 Autos an den Start.
Beim Highlight der International GT Challenge und der GT World Challenge Europe gehen GT3-Autos von insgesamt acht verschiedenen Herstellern an den Start. Wie üblich dominieren zahlenmäßig die deutschen Hersteller das Feld. Mercedes stellt die meisten Sportwagen: 16 Mercedes-AMG GT3 sind gemeldet, demgegenüber stehen 14 Porsche 911 GT3 R der neuesten Generation. Dazu kommen 13 Audis R8 LMS GT3 der aktuellen Entwicklungsstufe und sieben BMW M4 GT3.
Dritter 24-Stunden-Sieg für Ferrari 2023?
Der Lamborghini Huracan GT3 EVO2 erfreut sich mit zehn Startern ähnlich großer Beliebtheit. Ferrari feiert bei den 24 Stunden sein Spa-Debüt mit dem neuen 296 GT3, vier an der Zahl und zudem ein älteres 488-GT3-Modell starten auf der Ardennen-Achterbahn. Ferrari kann nach den Siegen bei den 24h Nürburgring und in Le Mans dieses Jahr noch ein weiteres prestigeträchtiges 24-Stunden-Rennen gewinnen. Das Feld komplettieren McLaren (5 Autos) mit dem 720S GT3 Evo und ein einsamer Aston Martin Vantage AMR GT3.
20 der 71 GT3-Boliden starten in der Pro-Kategorie, die sich hauptsächlich aus Fahrern der FIA-Kategorie Platin zusammensetzt. Das größte Kontengent stellt der Bronze Cup mit 22 Autos, hinzukommen die Klassen Pro (12 Autos), Pro-Am (12 Autos), Silber Cup (10 Autos) sowie Gold Cup (7 Autos). Erstmals seit 2014 ist die Pro-Kategorie damit nicht die größte im Starterfeld der 24h Spa.
Wiederholt Mercedes-AMG den Spa-Sieg?
In Belgien geben sich in der Pro-Kategorie die besten GT3-Fahrer der Welt die Klinke in die Hand. Einen eindeutigen Favoriten auszumachen, ist quasi unmöglich. Gute Chancen ausrechnen können sich die Vorjahressieger des Akkodis ASP Team. Aus dem siegreichen Trio von 2022 sind der dreifache Pole-Setter Raffaele Marciello und Jules Gounon geblieben. Ihr letztjähriger Teamkollege Daniel Juncadella startet diesmal für GruppeM Racing (mit Maro Engel und Mikael Grenier) und wird auf dem #88 Mercedes-AMG GT3 durch Timur Boguslavskiy ersetzt.
Porsche mit Manthey und Co. beim 24h-Rennen
Aus dem Porsche-Lager schickt Manthey EMA mit dem ehemaligen Porsche-Junior Julien Andlauer sowie den Werksfahrern Kevin Estre und Laurens Vanthoor ein schlagkräftiges Trio ins Rennen. Rutronik Racing setzt auf drei ehemalige Porsche-Junioren: Laurin Heinrich und der Norweger Dennis Olsen sowie Werksfahrer Thomas Preining aus Österreich. Alle drei starten dieses Jahr auch in der DTM. Ähnliches Bild bei Dinamic GT Huber Racing: Für die italienisch-deutsche Kooperation greifen die DTM-Piloten Ayhancan Güven und Christian Engelhart sowie dessen Landsmann Sven Müller ins Lenkrad des Pro-Autos.
Zwei Nürburgring-Sieger im Scherer-Phoenix-Audi
Audi tritt mit einem internationalen Mix und vier Audi R8 LMS GT3 Evo2 in der Pro-Wertung an. Spa-Neuling Comtoyou aus Belgien, Sainteloc und Tresor Attempto Racing starten ebenso in der ranghöchsten Klasse wie das Scherer Sport PHX. Die heutige Organisation Scherer Sport PHX ging aus Phoenix Racing hervor, jenem Team, das 2012 den zweiten Sieg von Audi in Spa gefeiert hat.
Audi Sport-Fahrer Luca Engstler und die erfahrenen Profis und vormaligen 24-Stunden-Nürburgring-Gewinner Nicki Thiim und Kelvin van der Linde (kein Audi-Sport-Fahrer mehr) formieren das Aufgebot der Teamchefs Ernst Moser und Christian Scherer. Das Audi Sport Team Sainteloc hat mit dem R8 LMS im Jahr 2017 den vierten und jüngsten Triumph der Marke bei diesem Rennen eingefahren.
BMW mit Valentino Rossi am Start
Das neue BMW-Werksteam WRT setzt bei seinem Heimspiel zum ersten Mal den BMW M4 GT3 ein und ist mit insgesamt vier Fahrzeugen im Start. In den beiden Pro-Autos bestreiten die Belgier Maxime Martin, Dries Vanthoor und Charles Weerts ihre Heimrennen. An ihrer Seite treten MotoGP-Legende Valentino Rossi, der amtierende DTM-Meister Sheldon van der Linde und Augusto Farfus an.
WRT hatte bei den bisherigen Saisonrennen des GT World Challenge Europe Endurance Cups Pech und wartet noch auf das erste Podium. Dagegen verlief das erste Rennwochenende des Sprint Cups in Brands Hatch mit insgesamt drei Podestplätzen - darunter dem ersten für Valentino Rossi in der GTWC - erfolgreicher. BMW ist mit 24 Gesamtsiegen der Rekordsieger beim 24-Stunden-Rennen in Spa.
ROWE Racing hat sowohl in Spa-Francorchamps als auch in der laufenden GTWC Europe Endurance Saison eine beeindruckende Bilanz vorzuweisen. Das Team gewann in den Ardennen zweimal (2016 & 2020) und stand zwei weitere Male als Zweiter auf dem Podium (2018 & 2019). In dieser Saison führen Philipp Eng, Marco Wittmann und Nick Yelloly die Fahrerwertung des Endurance Cups an. Die früheren BMW-Junioren und heutigen Werksfahrer Harper, Max Hesse und Neil Verhagen starten im zweiten Pro-BMW von ROWE um Teamchef Hans-Peter Naundorf.
Nächste Exoten-Siege durch Ferrari oder Lamborghini?
Ferrari sorgte 2021 bei den 24h Spa für einen Paukenschlag und erzielte den ersten Sieg eines nicht-deutschen Herstellers in der GT3-Ära des Rennens. Holen die Italiener jetzt den fünften Spa-Triumph nach 1949, 1953, 2004 und 2021? Wie man 24-Stunden-Rennen mit dem neuen Ferrari 296 GT3 gewinnt, hat Frikadelli Racing auf dem Nürburgring eindrucksvoll unter Beweis gestellt. In Belgien startet nun das Werksteam AF Corse mit dem einzigen Pro-Entry des Sportwagenbauers. Le-Mans-Polesetter Antonio Fuoco, Davide Rigon und Daniel Serra sollen es für Ferrari richten.
Lamborghini setzt in der Pro-Klasse auf zwei Modelle des neuen Lamborghini Huracan GT3 Evo2 und entsendet haufenweise Werksfahrer nach Spa. Mirko Bortolotti, Andrea Caldarelli und Jordan Pepper starten auf dem #63 Lambo von Iron Lynx, das ab 2024 auf die LMDh-Einsätze der Italiener durchführen wird. Den #6 Huracan von K-Pax Racing teilen sich Sandy Mitchell, Marco Mapelli und Franck Perera. McLaren vertraut in der Pro-Wertung auf einen 720S GT3 und anderem mit dem deutschen Werksfahrer Marvin Kirchhöfer. Aston Martin verzichtet auf einen Start in der ranghöchsten Klasse.
24h Spa 2023: Starterliste (Pro-Kategorie)
Team | Auto | Fahrer |
---|---|---|
#6 K-Pax Racing | Lamborghini Huracan GT3 | Sandy MITCHELL/Marco MAPELLI/Franck PERERA |
#11 Audi Sport Team Comtoyou | Audi R8 LMS GT3 | Christopher HAASE/Gilles MAGNUS/Fréderic VERVISCH |
#17 Scherer Sport PHX | Audi R8 LMS GT3 | Luca ENGSTLER/Kelvin VAN DER LINDE/Nicki THIIM |
#25 Audi Sport Team Sainteloc | Audi R8 LMS GT3 | Christopher MIES/Patric NIEDERHAUSER/Simon GACHET |
#32 Team WRT | BMW M4 GT3 | Dries VANTHOOR/Sheldon VAN DER LINDE/Charles WEERTS |
#40 Audi Sport Tresor Orange 1 | Audi R8 LMS GT3 | Ricardo FELLER/Mattia DRUDI/Dennis MARSCHALL |
#46 Team WRT | BMW M4 GT3 | Maxime MARTIN/Valentino ROSSI/Augusto FARFUS |
#51 AF Corse | Ferrari 296 GT3 | Alessio ROVERA/Robert SHWARTZMAN/Nicklas NIELSEN |
#54 Dinamic GT Huber Racing | Porsche 911 GT3 R | Ayhancan GÜVEN/Sven MÜLLER/Christian ENGELHART |
#63 Iron Lynx | Lamborghini Huracan GT3 | Mirko BORTOLOTTI/Andrea CALDARELLI/Jordan PEPPER |
#71 AF Corse | Ferrari 296 GT3 | Daniel SERRA/Davide RIGON/Antonio FUOCO |
#87 Mercedes AMG Team Akkodis ASP | Mercedes-AMG GT3 | Lorenzo FERRARI/Thomas DROUET/Maximilian GÖTZ |
#88 Akkodis ASP Team | Mercedes-AMG GT3 | Raffaele MARCIELLO/Timur BOGUSLAVSKIY/Jules GOUNON |
#92 Manthey EMA | Porsche 911 GT3 R | Laurens VANTHOOR/Kevin ESTRE/Julien ANDLAUER |
#96 Rutronik Racing | Porsche 911 GT3 R | Thomas PREINING/Laurin HEINRICH/Dennis OLSEN |
#98 Rowe Racing | BMW M4 GT3 | Philipp ENG/Marco WITTMANN/Nicholas YELLOLY |
#159 McLaren | McLaren 720S GT3 | Nicolai KJAERGAARD/Benjamin GOETHE/Marvin KIRCHHŌFER |
#777 Mercedes-AMG Team AlManar | Mercedes-AMG GT3 | Lucas AUER/Luca STOLZ/Fabian SCHILLER |
#998 Rowe Racing | BMW M4 GT3 | Daniel HARPER/Neil VERHAGEN/Max HESSE |
#999 Mercedes-AMG Team GruppeM Racing | Mercedes-AMG GT3 | Maro ENGEL/Mikael GRENIER/Daniel JUNCADELLA |
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