Wenn Richard Lietz am Samstagnachmittag mit dem "kleinen Dicken" von Manthey zum ersten Mal in die Eau Rouge sticht, so wird er sein viertes 24-Stunden-Rennen im Jahr 2013 in Angriff genommen haben. Unglaublich, welches Programm der Ybbsitzer Porsche-Werksfahrer heuer abspult; er ist der wahre Marathonmann des österreichischen Motorsports. Nach seinem Einsatz bei den 24 Stunden von Daytona im Januar, die WEC-Läufe von Silverstone und Spa, das 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife, dann Le Mans.

Wie in Le Mans ganz oben auf dem Podest zu stehen, wird in Spa extrem schwierig werden. Der Veranstalter Stéphane Ratel erwartet "aufgrund des qualitativen und quantitativen Wachstums die besten 24 Stunden von Spa in der Geschichte." Es werden Werksautos von Vorjahressieger Audi, Aston Martin, BMW, Mercedes-Benz und Porsche am Start sein, besetzt durchweg von Spitzenpiloten. Insgesamt werden 66 Teilnehmer zur 65. Ausgabe des Langstreckenklassikers antreten, der nur ein Jahr jünger ist als die 24 Stunden von Le Mans.

Gleich sieben Porsche-Werksfahrer werden in den Ardennen dabei sein. Allerdings läuft der Einsatz von Manthey mit dem 911 GT3 R auf privater Basis. Es ist dies das dritte Antreten von Manthey in Spa. In den letzten drei Jahren konnte Porsche in Belgien nicht wirklich glänzen. Noch gibt es einige Probleme zu lösen, denn in Spa läuft der grün-gelbe Elfer nicht wie gewohnt auf Michelin, sondern auf dem BES-Einheitsreifen Pirelli. Das erfordert einige Umstellung. "Die Reifen machen uns noch etwas Sorgen, bisher kommen wir noch nicht problemlos über einen Stint", meinte Partner Marc Lieb nach dem offiziellen Vortest Anfang Juli.

Die Wetterprognose für das kommende Wochenende ist, wie könnte es anders sein, typisch Spa: Regenschauer und Gewitter. Das wird das Feld wieder wie im Vorjahr gehörig durcheinanderwirbeln und die Spannung für alle Beteiligten nochmals erhöhen. Es gibt mindestens 15 Anwärter auf den Gesamtsieg. Abwarten, auf welche Farbe die Kugel im Roulette diesmal rollt.