Das Champions-League-Finale im Londoner Wembley-Stadion bestritten heuer zwei deutsche Teams - für den ein oder anderen sportbegeisterten Briten waren das harte Stunden. Sollten die enttäuschten Fans von der Insel aber gleichzeitig auch enthusiastische Anhänger der GP3-Serie sein, dürfte der Sonntag am Nürburgring mehr als Wiedergutmachung für die nationale Schmach geboten haben, fuhren in Deutschland doch gleich vier Briten auf die ersten vier Plätze. Das rein britische Podium stellten dabei Melville McKee, Alexander Sims und Nick Yelloly. Während es für McKee und sein Team Bamboo Engineering der erste Sieg in der Nachwuchsformel war, musste sich ausgerechnet sein Stallgefährte Lewis Williamson mit dem undankbaren vierten Platz begnügen.

Rückschlag: Regalia hatte am Sonntag viele Probleme, Foto: Sutton
Rückschlag: Regalia hatte am Sonntag viele Probleme, Foto: Sutton

Der Siegeszug McKees hatte derweil schon beim Start begonnen - von P2 aus losgefahren, schnappte er sich gleich auf den ersten Metern Pole-Mann Sims, der anschließend den zweiten Rang in Kurve zwei auch noch an Yelloly abgeben musste. McKee nützte die Kämpfe hinter sich, um sich zwischenzeitlich etwas vom Feld abzusetzen, Yelloly konnte den Abstand wenig später aber wieder verkürzen. Und auch Sims hatte seinen Speed wiedergefunden - so sehr sogar, dass er sich seinen früh an Yelloly verlorenen Platz mit einem frechen Manöver in Turn drei zurückergatterte. In den Schlussrunden wollte Sims diese Prozedur gerne auch bei McKee wiederholen - einen Weg vorbei an seinem Landsmann fand er aber nicht, sodass dieser schließlich erstmals in der GP3 jubeln durfte.

Mit dem Resultat im Sonntagsrennen der GP3 geht ein verblüffender Lauf weiter - McKee war im achten Rennen der Serie der achte Gewinner. Vor diesem Wochenende hatte der Bamboo-Pilot sich heuer noch kein einziges Mal auch nur in den Top-10 platzieren können. Weiter hinten rundeten im zweiten Rennen des Wochenendes Carlos Sainz und Tio Ellinas die Top-6 ab, noch vor Dino Zamparelli und Patric Niederhauser, der in der letzten Runde noch von einem Fehler von Conor Daly profitierte und so den letzten Punkt ergattern konnte. In der Meisterschaft baute Ellinas seinen Vorsprung weiter aus. Nicht gut lief es derweil beim Sieger vom Samstag, Facu Regalia - er kam schon beim Vorstart nicht vom Fleck, startete dann aus der Box und fiel nach acht Runden aus.