Vor dem Wochenende gab es die theoretische Chance, dass Timo Glock vorzeitig den GP2-Titel gewinnen könnte. Am Samstag wurde der Titelkampf noch einmal spannend. Glock blieb genauso wie sein Teamkollege Andi Zuber und zwei weitere Fahrer am Start stehen. So konnte Lucas Di Grassi den Rückstand in der Gesamtwertung verkürzen. Der Sonntag ging für Timo genauso schlecht weiter: Nur Startplatz 17 und auf dem Weg in die Startaufstellung drehte sich Risatti beim Aufwärmen der Reifen in Glock hinein, der Deutsche wurde in die Leitplanke gedrückt und konnte nicht am Rennen teilnehmen.

Hinterher war der Deutsche natürlich enttäuscht. "Da kann man nichts mehr zu sagen", sagte er gegenüber Premiere. "Mir fällt nichts mehr ein. Wenn einer mir auf der Runde in die Startaufstellung ins Auto fährt... keine Ahnung. Ich weiß nicht, was ich verbrochen habe. Anscheinend sollen wir die Meisterschaft nicht gewinnen." Den Unfallhergang konnte er ebenfalls nicht nachvollziehen. "Ich bin extra rechts gefahren, um den Leuten Platz zu geben, links zu überholen, weil ich meine Reifen anwärmen wollte. Ich weiß nicht, wo er herkam. Er fuhr mir ins Auto und machte mir meine Meisterschaft kaputt." Nach den technischen Problemen am Samstag und dem Unfall heute will er beim Finale in Valencia noch einmal alles geben. "Ich kann da nur noch drüber lachen. Jetzt müssen wir fürs Finale noch mal alles zusammen nehmen."

Vor dem Rennen hatte er 6 Punkte Vorsprung auf Lucas Di Grassi. Dieses Polster sollte weiter schmelzen. Der Start verlief ohne Probleme. Einige Fahrer fuhren neben die Strecke, doch die befürchtete Massenkollision blieb aus. Vorne hatte Chandhok einen schwachen Start, den Soucek ausnutzte und als Führender in die erste Kurve einbog. Hinter Soucek und Chandhok war Di Grassi schon auf Position 3 vorgekommen, er machte am Start drei Plätze gut. Danach kam Di Grassi jedoch nicht weiter nach vorne. So war es Karun Chandhok, der nach einem Überraschungsüberholmanöver gegen Andy Soucek seinen ersten GP2-Sieg einfuhr. Platz 2 ging an Soucek vor Di Grassi, der den Rückstand auf Glock auf drei Punkte halbierte.