Nach dem Absturz eines auf Colin McRae registrierten Helikopters in der Nähe seines Hauses in Lanark in Schottland, war lange nicht klar, ob der der 39-jährige Schotte mit an Bord war. Am Sonntagnachmittag bestätigte die Polizei das Befürchtete: Colin McRae, sein 5-jähriger Sohn Johnny, ein Freund des Jungen sowie ein Familienfreund aus Frankreich kamen bei dem Helikopterabsturz ums Leben. Die Polizei von Strathclyde teilte mit, dass es noch immer keine formale Identifizierung der Opfer gegeben hat, mittlerweile steht jedoch fest, dass McRae an Bord war. McRaes Agent Jean-Eric Freudiger sagte der Sunday Times schon vorher, der Schotte habe das Fluggerät selbst gesteuert und mit an Bord sei noch sein Sohn Johnny, ein weiteres Kind und ein Bekannter gewesen.

In einem Statement der Polizei hieß es am Sonntagmorgen: "Die Körper wurden innerhalb des Helikopters gefunden, der im Besitz von Colin McRae aus Jerviswood House, Lanark ist. Es wird angenommen, dass er an Bord des Helikopters war. Bis aber eine formale Identifikation stattgefunden hat, werden wir die Identität jener, die an Bord waren, nicht bestätigen können." In der Zwischenzeit wird auch die Umgebung der Absturzstelle weiter genau untersucht und Flugsicherheitsinspektoren werden versuchen, die genaue Unfallursache zu ermitteln.

Ein Freund von McRae, der Rallye-Journalist Jeremy Hart, war oft mit dem Schotten geflogen und bezeichnete ihn laut Sunday Times als sehr guten, sehr maßvollen Piloten. "Colin ist regelmäßig über Großbritannien und nach Europa geflogen. Er kannte das Terrain und die Bedingungen in Jerviswood sehr gut. Als Sportler war er ein wahrer Held. Als Fahrer wurde Colin ein wenig als rücksichtslos missverstanden, aber alles was man von ihm sah, kam von purem Talent im Gegensatz zu etwas Gelerntem. Er war der Michael Schumacher des Rallye-Sports. Es ist ironisch, dass er bei einem Hubschrauber-Absturz gestorben sein soll, wenn er als Rallye-Fahrer schon so oft mit dem Tod gekämpft hat", sagte Hart.

Colin McRae fuhr sich als Rallye-Weltmeister in die Herzen der britischen aber auch der Rallye-Fans weltweit. In den Jahren 1996, 1997 und 2001 holte er sich den Vize-Titel. McRaes Familie ist in Schottland auch über den Namen Colin hinaus bekannt. Vater Jimmy war fünfmaliger britischer Rallye-Meister und Colin McRaes jüngerer Bruder Alister ist auch ein ehemaliger britischer Meister. Trotz seines Rücktritts aus der Rallye-WM nach der Saison 2003 war Colin weiter im Rennsport unterwegs. Er nahm an Langstrecken-Rallyes wie der Dakar teil und hatte Gastauftritte in der WM. Im kommenden Winter wollte er am Race of Champions an der Seite von David Coulthard teilnehmen und für das X-Raid Team die Dakar bestreiten. Außerdem ist McRaes Name durch die Computerspielserie Colin McRae Rallye bekannt, die als weltweit bestverkaufte Rennspielserie gilt.