Bruno Senna, seine Familie und einige treue italienische "Familienfans" im Fahrerlager in Monza jubelten am Samstag Abend fast wie nach einem Sieg. Der vierte Platz, den Senna sich in diesem Chaosrennen vom 14. Startplatz aus herausgefahren hatte, war auch für ihn selbst eine große Erleichterung. "Das waren wichtige Punkte, und vor allem war das Auto endlich einmal wieder gut. Gestern im Qualifying war es ja noch wirklich ein Desaster, wir haben dann über Nacht viel umgebaut, auch vieles von der Abstimmung von meinem Teamkollegen übernommen, bei dem es ja besser funktioniert hatte. Und heute hat es dann zum ersten Mal seit langem wieder wirklich gut gepasst."

Am Start hatte Senna sich aus dem ganzen Chaos herausgehalten und einige Plätze gutmachen können, "allerdings war der erste Reifensatz wirklich nicht mehr besonders, das war der alte von gestern aus dem Qualifying, und der war durch das Übersteuern, was ich da hatte, gewaltig strapaziert. Da war ich noch nicht so richtig schnell, deshalb ist da auch Buemi mal an mir vorbeigekommen."

Trotzdem lehnte er eine erste Aufforderung des Teams, zum Boxenstopp herein zu kommen, ab. "Die Autos vor mir waren nicht langsam, aber ich konnte das Tempo trotzdem mitgehen, deswegen wollte ich noch ein paar Runden draußen bleiben. Als sie mich das zweite Mal holten, bin ich dann auch gekommen, und da war das Timing dann genau richtig."

Durch die vielen Unfälle und Safety-Car-Phasen schob sich das Feld immer wieder zusammen - und nur eines ärgerte Bruno ein bisschen: Dass sich direkt nach dem Neustart nach der zweiten Safety-Car-Phase der Inder Chandok irgendwie an ihm vorbeiquetschen konnte: "Denn hinter dem habe ich dann nachher ewig Zeit verloren, kam lange nicht mehr vorbei - sonst hätte es mit ziemlicher Sicherheit sogar wieder für einen Podiumsplatz gereicht."

Die Rundenzeiten, die er, einmal an Chandok vorbei, hinlegte, unterstützten das - die waren zu dieser Zeit oft die schnellsten im gesamten Feld... "Aber auch der vierte Platz ist toll - und die Ausgangsposition für das Rennen morgen auch. Aufs Podium möchte ich da auf jeden Fall. Ich habe dem Team schon gesagt, das Auto war jetzt so gut, sie sollen auf jeden Fall alles so lassen, wie es ist, ja nichts mehr anrühren..."