Javier Villa konnte die Pole Position im Sprintrennen auf dem Hungaroring in Budapest erneut in einen Sieg umwandeln. Zum dritten Mal in der laufenden Saison gewann der Spanier das Rennen am Sonntag und gilt damit nach 13 Rennen als waschechter Sonntagsfahrer. In einem Rennen mit vielen Überholmanövern konnte sich Adam Carroll durch das Feld kämpfen und den Lauf auf der zweiten Position beenden. Tabellenführer Timo Glock scheiterte mit einem technischen Defekt in aussichtsreicher Position. Lucas di Grassi machte durch einen vierten Platz weiter Boden auf den Deutschen gut.

Muntere Positionswechsel

Wenn man den Weg zum Hotel nicht findet, versucht man es am nächsten Tag besser zu machen. Wenn man keinen Weg an seinem Vordermann vorbei findet, versucht man es am nächsten Tag ebenfalls besser zu machen. Die zweite Tatsache wurde zumindest von den Piloten der GP2 Serie bewiesen. In der Anfangsphase des Sprintrennens auf dem Hungaroring wurde munter überholt. Adrian Zaugg gewann den Start und bog als Erster in die erste Kurve ein. Doch der wahre Gewinner der ersten Meter startete acht Positionen weiter hinten. Rennsieger Adam Carroll machte ganze vier Plätze gut und schloss in den folgenden Runden die Lücke zum Spitzentrio.

Dort ging es in Runde zehn richtig zur Sache. Roldan Rodriguez versuchte an Zaugg vorbei zu kommen. Der Südafrikaner fuhr Kampflinie und Rodriguez gab nicht nach. Nach einer Berührung verpassten die beiden Streithähne die Kurve. Javier Villa und Adam Carroll bedankten sich und übernahmen die ersten beiden Positionen. Zu diesem Zeitpunkt des Rennens lagen Andreas Zuber und Timo Glock schon innerhalb der Punkteränge. Doch Lucas di Grassi, der weiter vorne startete, befand sich noch direkt vor ihnen auf der vierten Position.

Muntere Positionsverluste

Kazuki Nakajima, der in den letzten fünf Rennen auf dem Podium landete, sollte dies im 13. Saisonlauf nicht schaffen. Der Japaner kämpfte rundenlang mit der Konkurrenz. Kleinere Fehler, wie einen von Giorgio Pantano, nutzte er zum Überholen aus. Letztlich beendete der DAMS-Pilot das 28 Runden lange Rennen nach einigen missglückten Manövern und einer Durchfahrtsstrafe vorzeitig an der Boxengasse und blieb damit genauso ohne Punkte wie Giorgio Pantano, der vergeblich versuchte, nach vorne zu kommen.

Auch Andreas Zuber kämpfte mit sich selbst. Im Zweikampf mit Lucas di Grassi drehte sich der Österreicher und fiel zurück. Durch den Fehler des Teamkollegen gelangte Timo Glock in den Windschatten des Brasilianers und verfolgte in der Schlussphase den Piloten, der in der Gesamtwertung direkt hinter ihm liegt. Auch wenn der Hesse seinen Vordermann stetig unter Druck setzte, fand er keinen Weg vorbei. Stattdessen rutschte er in derselben Kurve wie Zuber geradeaus. Wenige Meter später wurde Glock immer langsamer, um sein Auto am Ende der Runde an der Boxengasse abzustellen.

"Der 4. Gang ging nicht mehr rein", klagte Glock. "Erst hat das Getriebe von alleine die Gänge eingelegt, irgendwann war der Gang dann komplett weg und ich hatte nur noch den 3. Gang. So kann man keine Meisterschaft gewinnen." Durch den Ausfall des Tabellenführers rückte das Durango-Duo Borja Garcia und Karun Chandhok auf. Über Punkte durfte sich nur Garcia freuen. In der letzten Runde leistete sich Chandhok einen Fehler und gab seinen sechsten Platz an Andreas Zuber ab.