Paul Jackson war hellauf begeistert. "Egal, welches Hindernis man Timo auch in den Weg wirft", strahlte der GP2-Teamchef von Timo Glock, "er fährt drumherum Das ist seine große Stärke." Denn auch im zweiten GP2-Rennen des Jahres kam Glock nicht ohne Mühen über die Distanz. Wie schon das Hauptrennen am Vortag, startete er auch den Sprint am Sonntagmorgen von der siebten Stelle aus.

Nach einem erneut guten Loskommen brach vor ihm das Chaos aus: Sein Teamkollege Andreas Zuber kriegte sich in der ersten Kurve mit Bruno Senna und Luca di Grassi in die Haare. di Grassi drehte sich, Timo musste im weiten Bogen durch die asphaltierte Auslaufzone ausweichen, um nicht ebenfalls in die Massenkarambolage auf der Wüsten-Autobahn verwickelt zu werden.

Danach fand er sich auf der siebten Stelle wieder. Vor ihm fuhren in Michael Ammermüller, Adrian Zaugg und Andy Soucek unter anderem auch drei deutschsprachige Rivalen, die beim Ausweichen einen engeren Bogen hatten schlagen können als der Odenwälder. Nach der Safety-Car-Phase, die wegen der Aufräumarbeiten in der ersten Kurve nötig war, schnappte sich Glock den ersten vor ihm Fahrenden.

Dann flog der Chinese Ho Pin Tung im hohen Bogen ab, es setzte die nächste Neutralisation. Nach der neuerlichen Freigabe des Rennens pflückte Glock sich einen Gegner nach dem anderen, katapultierte sich schnell bis auf die zweite Stelle nach vorn und eröffnete auch schon die Jagd auf den Führenden Nicolas Lapierre.

Doch die Phase, in welcher er dem Franzosen pro Runde um bis zu 0,4 Sekunden näher kam, währte nur vier Runden. Dann konnte Glock das Tempo von Lapierre nicht mehr halten. "Die Hinterachse wurde immer schlechter", fiel dem 25-Jährigen auf. "Anscheinend hat ein spitzer Randstein, über den ich beim Ausweichmanöver in der ersten Kurve drüber fahren musste, einen tiefen Riss in den rechten Hinterreifen geschnitten. Der Schnitt ging bis auf die Leinwand des Reifens durch. Damit konnte ich keine schnellen Runden mehr fahren."

Timo reagierte sofort auf die veränderte Situation und verlegte sich darauf, Platz 2 zu verteidigen. Seinem Verfolger Luca Filippi ließ er nie eine Chance, sich ihm auf Schlagdistanz zu nähern. Mit seinen beiden zweiten Plätzen sicherte er sich in einem turbulenten Wüsten-Abenteuer weiterhin beste Chancen in der Meisterschaft.