Wenn die Formel 1-Teams am Samstag ihre Boliden nach einem harten Qualifikationstag in die Garagen schieben, ist es so weit - Die GP2-Saison 2007 beginnt mit dem ersten Rennen in Bahrain. Und eines ist klar: Aus deutschsprachiger Sicht wird die Saison ein Kracher.

Nach dem Titelgewinn von Nico Rosberg im Jahre 2005 und dem Erfolg von Lewis Hamilton im letzten Jahr schicken sich nun drei Fahrer aus unseren Landen an, ebenfalls nach der Krone zu greifen. Doch Timo Glock, Andreas Zuber und Michael Ammermüller werden es nicht leicht haben, denn 23 mehr oder weniger starke Konkurrenten werden versuchen, ihnen das Leben an den elf Austragungsorten schwer zu machen.

In den ersten beiden Jahren hat die GP2 ordentlich Nachwuchs produziert. Gleich zwölf Fahrer haben den Aufstieg in ein Formel 1-Cockpit geschafft. Auch in diesem Jahr werden die Teamchefs der Königsklasse ein Auge auf die jungen Wilden werfen, die sich im Rahmenprogramm der Großen um den Sieg streiten.

Mit der Startnummer eins geht Michael Ammermüller ins Rennen. Der 21-jährige Deutsche startet in seine zweite Saison und steht unter Druck. Im Meisterteam ART gilt es, sowohl den Fahrertitel als auch die Teamwertung zu verteidigen. Bei den Testfahrten zeigte Ammermüller, dass er durchaus in der Lage ist vorne mitzumischen. Wenn er noch ein wenig an seiner Konstanz feilt, kann es hoch hinaus gehen. Wie hoch, zeigte Ammermüller schon vor einem Jahr, als er das Auftaktrennen in Valencia gewann.

iSport ist mit Glock und Zuber stark vertreten, Foto: Alastair Staley/GP2
iSport ist mit Glock und Zuber stark vertreten, Foto: Alastair Staley/GP2

Zum Favoritenkreis zählen ohne Zweifel die beiden iSport International Piloten Andreas Zuber und Timo Glock. Zuber konnte bei den Testfahrten brillieren, gleich mehrere Bestzeiten gingen an den Österreicher. Für Glock spricht die große Erfahrung. Neben der letztjährigen GP2-Saison ist er schon Formel 1 und Champ Car gefahren, das härtet ab. Am Speed sollte es beim Deutschen ebenfalls nicht mangeln. Nach dem Wechsel von BCN zu iSport lieferte sich der BMW-Testfahrer in der Saison 2006 tolle Zweikämpfe mit Lewis Hamilton und Alexandre Prémat.

Bekannte Namen findet man im Arden-Team. Dort hat man mit Bruno Senna und Adrian Zaugg gleich zwei Rookies auf die Rennpferde gesetzt. "Mein Ziel für Bahrain wäre es, unter die Top Ten zu kommen, aber ich wäre glaube ich auch nicht allzu enttäuscht, wenn das jetzt beim ersten Mal noch nicht klappen würde", so Senna gegenüber motorsport-magazin.com. "Ich weiß, dass die GP2 für mich Neuland ist, dass ich da noch viel lernen muss, dass wir auch mit dem Team noch eine Menge Arbeit vor uns haben und dass ich absolut nicht als Favorit in dieses erste Jahr gehe."

Ein Auge sollte man auch auf die französische Truppe DAMS werfen. Nicolas Lapierre geht in seine dritte Saison, ist also seit dem Beginn der GP2 dabei. Mit 40 Rennen hat er eine Menge Erfahrung mit dem 580 PS starken Flitzer und steht nun unter hohem Druck, endlich etwas zu reißen. Sein Teamkollege kann etwas entspannter in die Saison gehen. Für Kazuki Nakajima ist es das erste Jahr.

Das Rennformat bleibt unverändert. Neben dem freien Training und der Qualifikation am Freitag finden jedes Wochenende zwei Rennen statt. Am Samstag fährt man nach der Formel 1 ein längeres Rennen mit Reifenwechseln, während es sonntags schon früh um die Wurst geht. Im etwas kürzeren, fast einem Sprint anmutigen Rennen geht es erneut um Punkte. Neben dem Auftakt in Bahrain folgt man der Formel 1 in Europa, nur beim Finale in Valencia ist die GP2 alleiniger Hauptdarsteller.