Wirklich gut begonnen hat das Wochenende mit Startplatz 18 nicht. Dabei war die Pace nicht so schlecht wie der Startplatz vermuten lässt, aber auf meiner schnellsten Runde hatte ich etwas Verkehr. Für eine Top-Platzierung hätte es aber wahrscheinlich nicht gereicht.

So kam uns der Regen am Samstag entgegen.

Dank der starken Strategie meines Teams ging die Reise dann auch richtig nach vorne. Kurz vor dem Ende des Rennens hatte ich schon neun Plätze gut gemacht, lag also auf P9. Wenn man Neunter ist, will man unbedingt noch einen Platz gewinnen: mehr Punkte und Pole Position statt Startplatz neun - das ist verlockend. Trotzdem darf man dann den Kopf nicht ausschalten. Ich habe André Negrao einige Runden genau studiert und in der vorletzten Runde das Überholmanöver gesetzt.

Am Sonntag wollte ich dann von der Pole Position aus natürlich meinen ersten Sieg, oder zumindest das erste Podium in der GP2 holen. Der Start war gut, aber ich habe mich in der ersten Kurve etwas verbremst. Eigentlich wäre nichts passiert, aber ich habe im Spiegel nur auf Palmer und Markelov geachtet und gesehen, dass sie relativ weit hinter mir waren. Dadurch hatte ich Nasr nicht so richtig auf dem Schirm.

Palmer hat dann ein paar Kurven später versucht, außen an mir vorbeizugehen. Es hat leider niemand nachgegeben, ich wollte die Position unbedingt halten. Dabei haben wir uns leicht berührt und mir ist das Heck ausgebrochen. Das Auto konnte ich zwar gerade noch so auf der Strecke halten, aber dann hat natürlich der Schwung gefehlt und ich habe drei Positionen verloren. Zumindest Markelov konnte ich aber sofort wieder überholen.

Konzentrierte Vorbereitung auf das Rennen, Foto: GP2 Series
Konzentrierte Vorbereitung auf das Rennen, Foto: GP2 Series

Die Pace ist da

Die Rennpace war dann erstaunlich gut. Ich konnte die kleine Lücke zu Palmer sogar wieder schließen und war in Sektor eins und drei schneller als er. Überholen ist aber auch in Spa nicht leicht und so gab es leider keinen Weg an ihm vorbei. In der letzten Runde wurde es dann noch einmal turbulent: Nach Eau Rouge ist der Motor in einen Safety-Mode gesprungen und hat nur noch 30 Prozent Gas angenommen. Erst durch Runterschalten ging dieser Modus wieder raus, dann war aber Evans schon vorbei.

Auch wenn es am Ende mit dem Podium nichts wurde: Im zweiten Rennen haben wir klar gesehen, dass wir die Pace der Meisterschaftsführenden mitgehen können. Das ist positiv und darauf werden wir aufbauen.

Bevor das hoffentlich etwas wärmere Wochenende in Monza ansteht, statte ich dem IndyCar- Finale in Fontana noch einen Besuch ab. Ich finde die Serie interessant, habe aber noch nie ein Rennen live gesehen. Darauf bin ich sehr gespannt! Noch interessanter für mich wird aber der Formel-E-Auftakt in drei Wochen. Dazu aber mehr in meiner nächsten Kolumne!