Auf dem Hochgeschwindigkeitskurs von Monza hat Fabio Leimer seinen fünften Sieg in der GP2 Serie geholt und die Führung in der Meisterschaft übernommen. Nach 30 Runden gewann der Schweizer mit nur 0,8 Sekunden Vorsprung auf Sam Bird, der von der Pole Position in das 17. Saisonrennen gegangen war. Der bisherige Tabellenführer Stefano Coletti blieb dagegen zum sechsten Mal in Folge ohne Punkte.

Für Leimer begann das Rennen auf den ersten Metern richtig gut: Beim Sprint zur ersten Schikane beschleunigte er den Pole-Mann Bird aus und setzte sich in Führung. Zwar konnte er sich danach nicht von seinen Verfolgern absetzen, verteidigte die Spitzenposition bis zum Boxenstopp in der zwölften Runde aber souverän. Auch dahinter ging alles glatt, zumindest in der ersten Runde. Hinter Leimer und Bird folgten Marcus Ericsson, Jolyon Palmer und Stefano Coletti.

Abgesehen von einer Kollision zwischen Jake Rosenzweig und Tom Dillmann sowie einem Plattfuß von Pechvogel Daniel Abt verlief das erste Drittel des Rennens sehr ruhig. Spannend wurde es erst während der Boxenstopps: Palmer, der auf Podestkurs unterwegs war, verlor nach seinem Reifenwechsel das linke Hinterrad. Auch Ericsson musste sich von seinen Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis verabschieden: Er schied mit einem Bremsdefekt aus, konnte einen Unfall aber vermeiden.

Schlussspurt von Bird ohne Erfolg

All das und ein langsamer Boxenstopp von Bird spielte Leimer in die Hände. Nach der Boxenstopp-Phase betrug sein Vorsprung auf Bird zehn Runden vor dem Ziel, 4,1 Sekunden, weitere fünf Sekunden dahinter folgte Dillmann. Gewonnen war das Rennen aber noch lange nicht: Mit einer schnellen Runde nach der anderen reduzierte Bird den Rückstand auf den Führenden immer weiter.

Vier Runden vor dem Ziel lag Bird nur noch sieben Zehntel hinter Leimer und profitierte auf den langen Geraden so auch vom Windschatten des Schweizers. Unnötiges Risiko ging Bird aber nicht ein: Immerhin macht nicht nur Coletti, sondern auch er selbst einen großen Sprung in der Meisterschaft. Coletti und auch Felipe Nasr, die vor dem Rennen in Monza die Gesamtwertung anführten, schieden beide mit technischen Defekten aus.

Dillmann, der dritte Mann auf dem Podium, spielt in Sachen Meisterschaft dagegen keine Rolle mehr. Genau wie Stephane Richelmi und Julien Leal, die auf den Plätzen vier und fünf landeten. James Calado, Adrian Quaife-Hobbs und Alexander Rossi holten sich dahinter gute Ausgangspositionen für das zweite Rennen, Sergio Canamasas und Vittorio Ghirelli komplettierten die Top-10.