Ein Jahr ist es her, da fuhr Daniel Abt als GP3-Pilot in Spa als erster über die Ziellinie. Damals war der spätere Vizemeister nicht zu bremsen und sorgte für eines der spektakulärsten Überholmanöver der Saison. Doch in diesem Jahr ist es mit dem Überholen so eine Sache. Der ART-Pilot plagt sich mit zu geringer Leistung an seinem 612 PS starken Dallara-Mecachrome herum, weshalb er für jeden einzelnen Punkt härter denn je kämpfen muss. "Bislang gibt es leider immer wieder Probleme mit dem Motor. In Ungarn waren es acht Kilometer pro Stunde, die ich im Vergleich zur Konkurrenz verloren habe. Im Rennen ist das einfach ein deutlicher Nachteil, wenn du überholen möchtest und dann auf der Geraden zu langsam bist", sagt der 20-Jährige.

Auch wenn sich nach der ersten Saisonhälfte Ernüchterung breitmacht, lässt sich der Kemptener nicht aus der Ruhe bringen und reist mit vollen Akkus nach Belgien: "Ich war mit meiner Familie auf Mallorca. Dort konnte ich wunderbar abschalten und mich auf den Saisonendspurt vorbereiten." Die Fahrt auf der sogenannten Ardennen-Achterbahn verlangt den Fahrern einiges ab: Bei Höhendifferenzen von hundert Metern preschen die Piloten unter anderem am Scheitelpunkt der Talsohle durch die Mutkurve Eau Rouge. Abt: "Aus Fahrersicht ist Spa ein absolutes Highlight für mich. Eine Strecke, die ich gut in Erinnerung habe, weil ich dort letztes Jahr gewonnen habe. Ich werde alles geben."