Bedingt durch sein Erfahrungsmanko war der 21jährige Tiroler mit einem Rückstand von 1,5 Sekunden (Startplatz 22) aus dem Qualifying gekommen. Aber weder die überhitzte Kupplung am Start des Hauptrennens, noch die Gluthitze in Mogyorod konnten Rene daran hindern, einen kühlen Kopf zu bewahren:

"Wir müssen einfach akzeptieren, dass ich mitten in einer Lernphase bin", fasst Binder sein Debüt am Hungaroring zusammen, " und gerade in Ungarn haben die Fahrer, die hier schon in der GP3, in der Formel Renault, in der World Series, aber auch in der Auto GP gefahren sind, einen Riesenvorteil. Trotzdem bin ich im Hauptrennen schon die Rundenzeiten der Spitzenleute gefahren, wenn man Coletti, der auf einer Soft-Soft-Strategie unterwegs war, einmal ausklammert. Das Rennen hatte nur einen kleinen Schönheitsfehler am Start."

Gemeint war damit der Startabbruch, samt Restart, bei dem leider die Kupplung am Dallara-Mecachrome mit der Startnummer 24 überhitzte: "Das war mein Fehler, aber unter derart extremen Umständen ist der Druckpunkt der Kupplung eben kaum zu finden. Wir haben das Auto in der Box starten müssen, damit war das Thema mit den Punkten schon erledigt."

Die Aufholjagd von Startplatz 22 auf Platz 13 am Sonntag war immerhin ein schöner Achtungserfolg für den Österreicher, dessen Teamchef, Tancredi Pagiaro, nach wie vor auf die Coolness seines österreichischen Schützlings setzt:

"Alles braucht seine Zeit, aber Rene soll sich bei Venezuela GP Lazarus auch in Ruhe entwickeln. Er hat sich an diesem Wochenende konsequent an das Niveau der Spitze herangearbeitet und wäre ohne das Problem schon am Samstag in die Punkte gefahren. Wenn er in einem Jahr an den Hungaroring zurückkommt, wird er sich auf einem ganz anderen Niveau bewegen. Er ist ein sehr intelligenter junger Mann und einen solchen Fahrer zum Spitzenpiloten zu formen ist für uns eine absolut interessante Aufgabe."