Nick Cassidy an der Spitze – nicht unbedingt ein ungewöhnliches Bild, schließlich war der Neuseeländer schon 2023 im Kampf um die WM-Krone der Formel E vertreten. Dennoch unterscheidet ihn ein wichtiges Detail von seinem Ich der vergangenen Saison. Es sind die Farben, in denen er fährt. Bringt ihm Jaguar die ersehnte Weltmeisterschaft?

Cassidy holt ersten Jaguar-Sieg: Teamchef schwärmt

Die Ausbeute von Nick Cassidy nach drei Rennen liest sich nicht schlecht: 57 Punkte und damit 19 Punkte Vorsprung auf den Zweiten in der WM-Wertung, Porsche-Werksfahrer Pascal Wehrlein, dem er die Führung gerade erst abknöpfen konnte. "Es ist großartig. Das ist ein absoluter Traum-Start", macht Cassidy kurz nach dem Rennen keinen Hehl aus seinen Gefühlen.

Was das Ergebnis aber süßer schmecken lassen könnte, ist die Tatsache, dass der 29-Jährige mit Robin Frijns 'ausgerechnet' einen Envision-Boliden hinter sich lassen konnte. Drei ganze Saisons lang ist er für das Team mit den markant-grünen Rennern an den Start gegangen, bevor er sich entschied, für dieses Saison zur Konkurrenz aus dem Hause Jaguar zu wechseln.

"Ich muss sagen, er hat einen fantastischen Job gemacht", so Jaguar Teamchef James Barclay über die Ausbeute seines neuen Schützlings über die drei ersten Saisonrennen – dieser beendete schließlich jedes der bisherigen Läufe auf dem Podium. "Ich bin stolz auf ihn", führt Barclay aus.

Weltmeister 2024? Das denkt Cassidy

Ist der Blick nach so starken Vorstellungen in Mexiko und Diriyah also vollends auf den WM-Titel gerichtet? Ein vergleichbarer Saisonstart war ihm in seiner Formel-E-Laufbahn bisher noch nicht gelungen. Seit 2020 fährt er in der Elektrorennserie. Genug Erfahrung, um auf diese Frage die wohl rationalste und diplomatischste Antwort zu finden: "Wir müssen realistisch bleiben, es sind noch 13 Rennen zu fahren – das ist eine lange Weltmeisterschaft."

Selbstvertrauen möchte er sich dagegen aber nicht absprechen lassen. Noch dazu betont Teamchef Barclay die "großartige" Atmosphäre im Team. Er hält große Stücke auf seinen neuen Piloten. "Ich habe gerade nicht Nick über seinen Wechsel gesprochen. Bei Jaguar zu sein, bringt viel Druck, aber auch viel Stolz mit sich. Ihr erwartet, dass sie abliefern und er macht genau das!" Wo die Reise dieses Jahr hingeht, bleibt abzuwarten – gerade in der Formel E. Mitte März steht mit Brasilien das nächste Rennen auf dem Programm.