Die öffentlich-rechtlichen Sender finden langsam Geschmack an der Formel E. Keine Überraschung: Mit Audi, BMW, Mercedes und Porsche werden sich in Zukunft die vier großen deutschen Hersteller in der ersten rein-elektrischen Rennserie der Welt engagieren. Die ARD machte zuletzt den Anfang und übertrug mit dem Berlin ePrix erstmals ein Formel-E-Rennen live im Fernsehen.

Noch in dieser Saison zieht das ZDF nach. Das Zweite hat sich ein Rechtepaket für das Saisonfinale in New York am 14. und 15. Juli 2018 gesichert. Wie Motorsport-Magazin.com erfahren hat, zeigt ZDF die beiden Rennen in den USA allerdings nur im Live-Stream. Hinzu kommt eine etwa 20-minütige Zusammenfassung des Rennens vom Samstag, 14.07. in einer SPORTextra-Strecke am Sonntag.

Inzwischen liegen uns die genauen Stream-Zeiten des ZDF für das Saisonfinale vor. Der Live-Stream beginnt am Samstag, 14.07, um 21:30 Uhr deutscher Zeit (15:30 Ortszeit) und endet um 22:30 Uhr. Am Sonntag beginnt die Übertragung im Internet um 21:00 Uhr deutscher Zeit (15:00 Ortszeit) und läuft bis 22:00 Uhr.

Formel E New York: Live-Stream beim ZDF

Rennen 1 - Samstag, 14.07. - 21:30-22:30
Rennen 2 - Sonntag, 15.07. - 21:00-22:00

Reporter für die Live-Streams der beiden Rennen in New York und die Zusammenfassung wird Aris Donzelli sein. Der gebürtige Dortmunder arbeitet seit 1990 beim ZDF in der Sport-Redaktion und betreut die Sportarten Tennis, Ski Alpin und Motorsport.

Formel E Berlin/ DTM Lausitzring: Fast Facts

  • ZDF zeigt Finale in New York nur im Live-Stream
  • ARD-Übertragung aus Berlin sehen 1,46 Millionen
  • Keine Vor- oder Nachberichterstattung aus Berlin
  • Pokalfinale der Damen erzielt höhere Quote als Formel E
  • 20.000 Zuschauer am Rennsamstag: Rekord für Berlin
  • DTM-Rennen am Samstag sehen nur 0,47 Millionen
  • Mercedes-Teamchef Fritz: "Quote war schlecht"

Zuletzt in Berlin, mit etwa 20.000 Zuschauern vor Ort, hatte die ARD erstmals ein Rennen der Formel E live im Fernsehen gezeigt. Die Übertragung wurde in die beiden DFP-Pokalfinals der Damen und anschließend der Herren eingebettet. Die ARD erzielte die höchste TV-Quote in der deutschen Geschichte der Formel E mit 1,46 Millionen Zuschauern beziehungsweise 10,2 Prozent Marktanteil.

Experten hatten im Vorfeld angesichts der prominenten Platzierung im Fußball-Umfeld höhere TV-Zahlen erwartet. Das Damenfinale im Vorfeld erzielte eine TV-Quote von 2,3 Millionen Zuschauern und vor allem 19,5 Prozent Marktanteil. Direkt im Anschluss an die Formel E übergab die ARD zur Vorberichterstattung für das Herren-Finale im Berliner Olympiastadion: 6,45 Millionen Zuschauer bei einem Markanteil von 27,2 Prozent.

ARD: Keine Vor- und Nachberichte

Zwar erreichte die Formel E mit der ARD für deutsche Verhältnisse bislang unerreichte Quoten, doch nicht alles lief rund. Da das Damenfinale ins Elfmeterschießen ging, blieb für eine geplante Vorberichterstattung zur Formel E keine Zeit. Die Übertragung begann praktisch mit dem Rennstart, das Rennen kommentierten der aus der DTM bekannte Philipp Sohmer sowie der frühere Formel-1-Fahre Heinz-Harald Frentzen.

Unglücklich: Nicht nur fielen die Vorberichte ins Wasser, auch nach Rennende gab es im Ersten nichts mehr von der Formel E zu sehen. Direkt nach Zieleinlauf verabschiedete Claus Lufen die Zuschauer auf dem noch leeren Podium in Richtung Vorberichte fürs Herren-Pokalfinale im Berliner Olympiastadion. Das weckte Erinnerungen an das DTM-Rennen 2017 auf dem Norisring, als die ARD das epische Finale in Folge des heftigen Rockenfeller-Unfalls nicht mehr zeigte.

ARD erwähnt DTM nur einmal

Apropos DTM: ARD-Mann Sohmer sparte es sich bis zur letzten Runde des Berliner Formel-E-Rennens auf, den Namen der Rennserie zu erwähnen. Möglichkeiten hätte es zuvor mit den ehemaligen DTM-Piloten Rosenqvist und Felix da Costa sowie dem Abt/Audi-Team zur Genüge gegeben. Erst bei einer Erwähnung von Tom Dillmann erklärte Sohmer, dass dieser für den parallel bei der DTM am Lausitzring startenden Edo Mortara einspringt.

Das Erste hatte sich Ende 2017 nach langjähriger Zusammenarbeit von der DTM getrennt. Die Rechte gingen stattdessen an Privatsender Sat.1. Nach dem erfolgreichen Auftakt in Hockenheim ging es für Sat.1 in der Lausitz abwärts. Das Rennen am Samstagmittag verfolgten nur 0,47 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 2,9 Prozent entspricht. Dass die DTM in der Lausitz parallel zum einzigen deutschen Rennen im Kalender der Formel E fuhr, stieß auch auf Kritik. Beide Rennstrecken liegen nur rund 120 Kilometer voneinander entfernt.

"Es ist nicht alles trivial und eben mal schnell geplant", sagte Mercedes-Teamchef Uli Fritz. "Ich habe auch von Anfang an gesagt, dass DTM parallel zur Formel E nicht optimal ist, dazu noch Pfingsten und das DFB-Pokalfinale. Aber es sind so viele Sportereignisse in diesem Jahr mit der Fußball-WM und so weiter. Außerdem fahren wir dieses Jahr zehn Rennen. Ich will es nicht schönreden. Die Absolutzahlen waren ja nicht so ganz verkehrt, nur die Quote war schlecht. Das muss man ganz klar so sagen und sich anschauen."