Nach sieben Rennwochenenden, 14 Läufen, 163 Rennrunden und einer Renndistanz von insgesamt 826,554 Kilometern entscheidet sich der Titelkampf in der Formula BMW Europe zwischen Jack Harvey (GB/Fortec Motorsports) und Robin Frijns (NL/Josef Kaufmann Racing). Die beiden Nachwuchspiloten gehen mit einer Punktedifferenz von sieben Zählern in das abschließende Rennwochenende in Monza. 62 Punkte sind dort noch zu vergeben – 30 Zähler gibt es für einen Rennerfolg, jeweils einen Punkt ist eine der beiden Polepositions wert. Das letzte Wochenende der Saison könnte sich somit zum engsten und spannendsten Finale in der zehnjährigen Geschichte der Rennserie entwickeln.

Erneutes Duell zwischen Harvey und Frijns

Harvey und Frijns duellierten sich bereits in der vergangenen Saison der Formula BMW Europe aus, als sie noch als Rookies an den Start gingen. Frijns sicherte sich damals den Sieg im Rookie Cup, Harvey belegte den zweiten Platz. Diesmal hat Harvey vor den Showdown die Nase vorn. Mit diesem packenden Duell findet die Formula BMW Europe, die nach dieser Saison ihren Rennbetrieb einstellen wird, einen würdigen Abschluss. Die Ergebnisse der Läufe 14 & 15 in Spa-Francorchamps haben die Spannung in der Gesamtwertung noch einmal verschärft: Frijns konnte seinen Rückstand auf Harvey von 23 auf nun sieben Punkte verkürzen, Josef Kaufmann Racing löste Fortec Motorsports an der Spitze der Teamwertung ab, und Timmy Hansen (SE/Mücke Motorsport) verdrängte Carlos Sainz (ES/Eurointernational) vom dritten Platz in der Fahrerwertung. Dessen ungeachtet sicherte sich der Spanier vorzeitig den Titel im Rookie Cup.

Carlos Sainz gewann den Rookie Cup

Hansen, im vergangenen Jahr als Rookie Zweitschnellster im Qualifying von Monza, ist fest entschlossen, auch in dieser Saison zu den Topfahrern auf dieser Strecke zu zählen. "Monza ist ein besonderer Kurs, den lange Geraden und keinen Abtrieb charakterisieren", sagt der Schwede. "Im Rennen und in der Qualifikation wird es besonders auf die Taktik ankommen, wenn es gilt den bestmöglichen Windschatten zu erwischen. Dies ist nicht einfach, doch im vergangenen Jahr belegte ich in der Startaufstellung die Positionen zwei und vier. Ich mag die Strecke und die Momente, in denen du voraus denken und alles planen musst."

Ein ähnlich gutes Qualifying-Ergebnis wie Hansen einzufahren, hat sich der Rookie Petri Suvanto (FI/Josef Kaufmann Racing) zum Ziel gesetzt. "Monza ist eine spezielle Strecke, die sich sehr von den anderen Kursen im Rennkalender unterscheidet", meint der Finne. "Dort gibt es eine ähnliche Atmosphäre wie in Silverstone und Hockenheim, das gibt dem Rennen einen besonderen Charakter. Auf dieser Strecke bestritt ich meine ersten offiziellen Testfahrten in der Formula BMW Europe. Ich hatte damals genug mit meiner fahrerischen Leistung zu tun und konnte mich nicht dem Set-up widmen. Also wird das Wochenende in Monza eine Herausforderung für mich. Ich bin dennoch fest entschlossen, eine durchwachsene Saison mit einem guten Ergebnis versöhnlich abzuschließen."

Beliebte Strecke

Monza ist bei den Fahrern nicht nur überaus beliebt, sondern nimmt darüber hinaus einen besonderen Platz in der Geschichte des Motorsports ein. Als 1950 die erste Formel-1-Weltmeisterschaft ausgetragen wurde, markierte Monza den Schlusspunkt der sieben Rennen umfassenden Saison. In diesem Jahr begeht diese Rennstrecke ihr 60. Rennjubiläum. Lediglich 1980 wurde der Große Preis von Italien in Imola ausgetragen. Auf keiner anderen Rennstrecke wurden bis dato mehr Formel-1-WM-Rennen gestartet, als im "Autodromo Nazionale di Monza".

Gastfahrer Dustin Sofyan bestreitet in Monza seinen zweiten Gaststart in dieser Saison. Der 16-jährige Indonesier kommt aus der Formula BMW Pacific Rennserie und wird in Italien erneut für das DAMS Team an den Start gehen. Für das französische Team gibt zudem der Brite Luciano Bacheta ein Gastspiel.