Die Tifosi erlebten am Sonntagmorgen in Monza ein unglaubliches Meisterschaftsfinale der Formel 3, in dem mit Leonardo Fornaroli und Gabriele Mini zwei Italiener bis zur letzten Kurve der letzten Runde um den Titel kämpften. Mit einem spektakulären Überholmanöver in der Parabolica sicherte sich Fornaroli in der Schlussrunde den Meistertitel - und das ohne ein einziges Rennen in der gesamten Saison gewonnen zu haben.
Die Ausgangslage war schon vor dem Rennen denkbar spannend: Fornaroli ging mit 135 Punkten von der Pole Position aus ins Hauptrennen. Mini startete mit 130 Punkten von Platz drei und auch Luke Browning konnte sich von Startplatz 13 mit 128 Punkten noch Außenseiterchancen ausrechnen.
Weil sich Fornaroli und Mini vorne nichts zu Schulden kommen ließen, musste Browning seine Titelhoffnungen aber schnell begraben. Stattdessen spitzte sich das Duell zwischen den beiden Italienern in der Schlussphase des Rennens immer weiter zu. Wenige Runden vor dem Ende sah es so aus, als hätte Fornaroli den Titel sicher. Er lag auf Platz drei direkt vor seinem Meisterschaftsrivalen.
Das Zünglein an der Wage sollte Christian Mansell sein, der auf Platz zwei schon abgeschlagen hinter dem Führenden und späteren Rennsieger Sami Meguetounif fuhr. Mit einem gewagten Manöver bremste sich Fornaroli in der ersten Schikane vorbei. Wenige Kurven später ging auch Mini an Mansell vorbei.
Doch das Trio blieb dicht zusammen. Als Mini Fornaroli in der vorletzten Runde überholte, ging eine Kurve später Mansell wieder an Fornaroli vorbei. Die Reihenfolge in der Schlussrunde lautete Mini auf Platz zwei, Mansell auf Platz drei, Fornaroli auf Platz vier. Wäre das Trio in dieser Reihenfolge über die Ziellinie gefahren, hätte Prema-Pilot Mini mit einem Punkt Vorsprung den Titel gewonnen.
Mit einem riskanten, aber fairen Manöver ging Trident-Pilot Fornaroli in der letzten Runde in der Parabolica innen an Mansell vorbei und sicherte sich dadurch nicht nur Platz drei im Sprintrennen von Monza, sondern gleichzeitig den Meistertitel mit zwei Punkten Vorsprung.
Schlüssel zum Meistertitel war für den Italiener die Konstanz: Während er keinen einzigen Sieg feiern konnte, holte er an zehn Rennwochenenden sechs Podiumsplatzierungen in den Hauptrennen. Für den 19-Jährigen war es - wie für Mini - die zweite Saison in der Nachwuchsserie. Bester Rookie wurde Red-Bull-Junior Arvid Lindblad auf Meisterschaftsrang vier.
Tramnitz beendet Rookie-Saison mit Monza-Sieg
Der deutsche Nachwuchspilot Tim Tramnitz beendete eine ordentliche Rookie-Saison mit einem starken Monza-Wochenende. Der Hamburger gewann am Samstag sein erstes Rennen und wurde am Sonntag Siebter. Die Meisterschaft beendete er auf Rang neun.
Sophia Flörsch schied im Hauptrennen in Monza aus und konnte so auch am letzten Rennwochenende der Saison keine Punkte holen. Die 23-Jährige landete in ihrer dritten Formel-3-Saison auf Meisterschaftstrang 28.
Oliver Goethe ging in Monza nicht mehr an den Start, weil er das Formel-2-Cockpit von Franco Colapinto übernahm. Der Däne, der unter deutscher Flagge fährt, wurde in der Meisterschaft noch Siebter. Charlie Wurz, der Sohn von Alexander Wurz, sammelte in seiner Rookie-Saison zehn Punkte und landete auf Rang 22.
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