Henry Surtees verstarb am Sonntag an den Folgen eines schweren Rennunfalls beim Formel-2-Rennen in Brands Hatch. Der 18-jährige Sohn von Ex-F1-Weltmeister John Surtees wurde von einem abgerissenen Hinterrad am Kopf getroffen und bewusstlos geschlagen. Danach flog er mit seinem Auto in der nächsten Kurve in die Streckenbegrenzung ab. Die tödlichen Verletzungen zog er sich wohl direkt beim Zusammenstoß mit dem Rad zu.

"Henry folgte seinem Herzen, seit er zum ersten Mal in einem Kart gesessen hat", sagte Vater John Surtees in einem Statement. "Er hat die Balance zwischen Schule und Motorsport hinbekommen und die Schule erst kürzlich erfolgreich abgeschlossen." Danach wollte er sich ausschließlich auf den Motorsport konzentrieren. "Abgesehen von etwas Pech im Motorsport hat er gezeigt, dass er alle Anlagen hatte, um bis ganz an die Spitze zu gelangen. Trotz seines jungen Alters war er reif, hatte technisches Verständnis und Speed."

John Surtees trauert um seinen Sohn Henry., Foto: BMW
John Surtees trauert um seinen Sohn Henry., Foto: BMW

Auch Formel-2-Chef Jonathan Palmer trauert um den 18-Jährigen. "Das ist der schlimmste Moment in meinen 35 Jahren im Motorsport", so Palmer, der selbst einen 18-jährigen Sohn hat, der in der Formel 2 fährt. "Henry hinterließ an nur vier Rennwochenenden einen bleibenden Eindruck und wäre wohl ein zukünftiger Sieger in der Formel 2 und vielleicht sogar der Formel 1 geworden."

Derzeit laufen Untersuchungen, um herauszufinden, wie sich das rechte Hinterrad am Auto von Jack Clarke nach einem Unfall so lösen konnte, dass es Surtees am Kopf traf. "Das Formel-2-Auto aus der Feder von Williams F1 ist nach den FIA 2005 F1-Sicherheitsstandards entworfen worden und besitzt Seilbefestigungen, die verhindern sollen, dass sich Räder bei Unfällen lösen." Auch der Kopfschutz am Cockpit des F2-Boliden entspricht Formel-1-Standards mit hohen Cockpitwänden und Crashstrukturen.

"Wie in der F1 sind Radbefestigungen leider keine hundertprozentige Garantie, dass sich kein Rad bei einem Unfall löst und in einem Formelauto ist der Kopf von vorne unvermeidlich dem Risiko ausgesetzt, von einem anderen Auto oder Teil getroffen zu werden", so Palmer. "Es ist vielleicht Ironie des Schicksals, dass John Surtees viele Jahre auf zwei und vier Rädern Rennen bestritten hat, als die Sicherheit noch wenig beachtet wurde, aber sein Sohn Henry sein Leben in einer Zeit ließ, in der die Fahrersicherheit so hoch wie nie zuvor ist."