Mit dem Qualifying in Monaco startete die für 22 Formel-2-Piloten die wohl wichtigste Session des Wochenendes. Zwar gibt es in der Qualifikation nur zwei Punkte für den schnellsten Fahrer, dennoch entscheidet die Startaufstellung maßgeblich über die Punkteausbeute jedes Fahrers, denn Überholen ist auf dieser äußerst schwer und der Startplatz darum umso wichtiger.

Aufgrund der engen Strecke und dem daraus resultierenden Verkehr wurden die 22 Piloten wie seit Jahren in der Formel 2 üblich in zwei verschiedene Gruppen aufgeteilt. 15 Minuten haben die Piloten Zeit, um ihre Bestzeit zu setzen. Die Gruppe mit der Pole-Zeit erhält alle ungeraden Startplätze, die andere Gruppe alle geraden Startplätze.

Gruppe 1: Als erstes gingen die Autos mit ungerader Startnummer auf die Strecke. In den ersten Minuten herrschte Ruhe, ein paar langsame Runden wurden abgespult, repräsentative Zeiten gab es allerdings nicht. Felipe Drugovich setzte mit fünf verbleibenden Minuten auf der Uhr den Startschuss für die Zeitenjagd. Eine 1:21,795 brachte den Brasilianer vor Ralph Boschung und Marcus Armstrong auf P1. Liam Lawson und Jack Doohan zogen mit schnellen Zeiten nach und setzten sich hinter Drugovich.

Im finalen Sprint schob sich Liam Lawson dann doch noch an Drugovich vorbei, der in der letzten Kurve die Wand traf und auf der Start-Ziel-Geraden stehenblieb. Lawson belegte den ersten Platz, dahinter folgten Ayumu Iwasa, Drugovich, Jack Doohan, Marcus Armstrong und Dennis Hauger. Ralph Boschung belegte P7 nachdem er sein Auto bei einer Berührung mit der Wand beschädigte.

Gruppe 2: Auch im zweiten Durchgang dauerte es, bis die Session so richtig ins Laufen kam. Kurz vor Schluss war Jehan Daruvala mit einer 1:21.928 an der Spitze, aber noch immer langsamer als Lawson seine Bestzeit. Kurz darauf fand sich dann überraschend der Charouz-Pilot Enzo Fittipaldi an der Spitze, wurde aber schon bald von Theo Pourchaire und Juri Vips verdrängt.

Rund 2 Minuten vor Ende der Session dann die rote Flagge. Jake Hughes schlug in der Schwimmbad-Passage seitlich in die Wand ein. Zuerst touchierte sein linker Vorderreifen die Wand in Kurve 13, daraufhin verlor der Van-Amersfoort-Pilot die Kontrolle und knallte seitlich in die Wand von Ausgang Kurve 14, ehe er in Kurve 15 erneut in der Barriere landete. Die Session wurde nicht mehr neu gestartet und das Ergebnis stand fest.

Ergebnis: Liam Lawson markierte so mit einer 1:21,229 die schnellste Zeit und sicherte sich somit die Pole für das Hauptrennen am Sonntag, neben ihm startet dann der Sessionsieger aus Gruppe 2, Theo Pourchaire. Dahinter folgte Ayumu Iwasa. Lawson und Iwasa durften sich allerdings nicht lange freuen: Sie hatten für den im letzten Sektor ausgerollten Drugovich nicht verzögert und kassierten von den Stewards harte Strafen. Beide verloren die Rundenzeiten, plus fünf Plätze Strafe für Lawson und zehn für Iwasa. Drugovich, der Dritte der ersten Gruppe, rückte so auf die Pole vor, neben ihm bleibt der Schnellste der Gruppe zwei, Pourchaire.

Drugovich steht nun für das Hauptrennen am Sonntag auf Pole vor Pourchaire, Jack Doohan, Jüri Vips, Lawson, Enzo Fittipaldi, Marcus Armstrong, Jehan Daruvala, Dennis Hauger und Jake Hughes. Hughes steht so am Samstag auf der Reverse-Grid-Pole. Die Strafen für Lawson und Iwasa werden im Sprintrennen angewandt, was die Startplätze 11 und 20 für die beiden bedeutet.

Amaury Cordeel, der nur noch einen Strafpunkt von einer Rennsperre entfernt ist, kam nach Untersuchung noch einmal davon. Die Stewards sprachen eine Verwarnung aus, weil er in der engen Boxengasse dort aufgestellte Ersatz-Frontflügel des Charouz-Teams berührt hatte.