Tatiana Calderon will auf ihrem angestrebten Weg in die Formel 1 den nächsten Schritt unternehmen. Der 25-Jährige soll zur Saison 2019 nach zwei Jahren in der GP3-Serie in die Formel 2 aufsteigen, die ebenfalls im Rahmenprogramm der Königsklasse des Formelsports gastiert. Damit wäre sie die erste Dame in der Geschichte der Formel 2 beziehungsweise der Vorgängerserie GP2.

Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com ist Calderon beim Team BWT Arden im Gespräch, das erst kürzlich eine technische Zusammenarbeit mit HWA aus Affalterbach bekanntgegeben hat.

Die deutschsprachige Kolumbianerin könnte in der anstehenden Saison an der Seite des amtierenden und letzten GP3-Champions, Anthoine Hubert, fahren. BWT Arden hat den Franzosen aus dem Juniorprogramm von Renault Ende Januar offiziell als ersten Fahrer für 2019 bekanntgegeben.

Calderon kennt Arden aus der Saison 2016, als sie für den Rennstall ihre erste Saison in der GP3-Serie absolvierte und zwei Punkte erzielte. Ihre Verpflichtung für das Formel-2-Team wäre trotzdem eine Überraschung. Als aktuelle Sauber-Juniorin hätte man Calderon vielmehr beim Formel-2-Team Charouz Racing System vermutet - dem seit dieser Saison offiziellen Sauber Junior Team.

Hier herrschte zuletzt jedoch etwas Verwirrung: Kürzlich tauchten Ferrari-Junior Callum Ilott und Juan Manuel Correa als Formel-2-Fahrer beim Sauber Junior Team by Charouz auf der offiziellen Webseite der Sauber Group auf. Wenig später wurden diese und weitere Namen des Nachwuchsprogramms wieder entfernt.

Sauber gab an diesem Freitag auf seiner offiziellen Instagram-Seite bekannt, dass das neu geschaffene Sauber Junior Team by Charouz am Dienstag, 19. Februar offiziell präsentiert wird. Calderon saß Ende vergangenen Jahres bei den offiziellen Formel-2-Testfahrten in Abu Dhabi für das aus Tschechien stammende Team am Steuer.

Tatiana Calderon hat schon ein Formel-1-Auto getestet, Foto: Alfa Romeo Sauber F1 Team
Tatiana Calderon hat schon ein Formel-1-Auto getestet, Foto: Alfa Romeo Sauber F1 Team

Calderon war in den letzten Monaten in aller Munde. Vor allem nach ihrem zweitägigen Test mit einem Sauber C32 auf der Ferrari-Teststrecke in Fiorano im vergangenen November. Damit war sie die erste Frau, die nach der früheren DTM-Pilotin und heutigen Formel-E-Teamchefin Susie Wolff einen Formel-1-Rennwagen getestet hat.

In diesem Jahr testete Calderon bereits zweimal einen Formel-E-Rennwagen. Bei den offiziellen Testfahrten in Saudi-Arabien sowie in Marrakesch trat sie für DS Techeetah an. Bei beiden Gelegenheiten wusste sie mit schnellen Rundenzeiten zu überzeugen. In Marrakesch erzielte Calderon die siebtschnellste Rundenzeit aller 22 Piloten.

Am Rande des Marrakesch-Tests machte sie zudem deutlich, dass die neue Frauen-Formel W Series für sie keine Option darstelle: "Um junge Mädels an den Formelsport heranzuführen, ist es eine gute Idee. Für mich wäre das aber ein Rückschritt, denn dort fährt man mit Formel-3-Autos. Ich will in die Formel 2, um mich dort mit den Besten zu messen."