Weniger Aerodynamik, weniger Motordrehzahl, aber immerhin Slicks. Eigentlich hört es sich nicht so an, als würden die neuen Autos mehr Spaß machen als die alten. Mark Webber kann aber versichern, dass die 2009er-Boliden der Formel 1 durchaus Spaß machen. "Es ist schön, in einer zweiter oder dritter Gang Kurve die Unterstützung des Slicks zu haben. In den Jahren davor mussten wir in diesen engen Kurven mit den Rillenreifen echt aufpassen, weil es nicht allzu viel Grip gab. Mit den Slicks können wir es etwas härter angehen", meinte er. Gleichzeitig haben die Aerodynamiker ihre Arbeit so gut gemacht, dass es in den schnellen Kurven nach wie vor schnell geht.

Für Webber ist das durchaus phänomenal, weswegen er auch sagte: "Ich ziehe das jetzige Auto dem vom vorigen Jahr vor." Und es könnte noch besser sein, wenn Red Bull nach der Berufung gegen Brawn GP, Toyota und Williams eventuell auch einen kreativeren Diffusor einsetzt. Der Australier war sich sicher, dass Kurven wie Copse in Silverstone dann auch wieder voll gehen. Gleichzeitig musste er aber auch betonen, dass der Brawn-Renner nicht nur wegen des Diffusors so schnell ist. "Das Auto ist auch vorne herum sehr gut entworfen. Es braucht hier alles, damit man gut ist."

Kritisch sah er die Protest- und Strafen-Flut, die die Formel 1 in letzter Zeit im Griff hat. Webber schob es auf die Regeländerungen, die in Australien gleich zu Diskussionen führten, weil es eben verschiedene Interpretationen der Regeln gibt. "Wir hatten dann noch Safety-Car-Probleme und so. Wenn man sich die Sachen einzeln ansieht, dann haben alle ihre Berechtigung. Die Leute hier sind so clever, dass sie eben aus jeder Kleinigkeit einen Vorteil holen wollen. Ich hoffe, dass sich das irgendwann beruhigen wird, aber leider ist das momentan Gewohnheit hier."