Es ist etwas faul im Staate Malaysia. Nein, das wird jetzt kein Aufsatz zu den politischen Verhältnissen im Lande, sondern war einfach nur die Feststellung, dass die Ostereier dort anscheinend etwas zu lange in der Sonne gelegen sind. Zumindest durften das fünf Deutsche feststellen, die sich am Sonntag auf die Suche machten. Denn sie fanden nur bereits leicht müffelnde Überraschungen vom Osterhasen.

"Shit happens", meinte Nick Heidfeld dazu, hatte allerdings doch noch etwas mehr gefunden als Hasen-Exkremente. Denn auf seinem Ei waren immerhin drei Punkte aufgemalt, auch wenn es angesichts der Ereignisse bei der Suche doch ein wenig miefig präsentierte. "Nach der ersten Runde war mein Rennen leider schwierig, weil ich viele Positionen verloren habe", sagte Heidfeld. "Dementsprechend ärgerlich ist es, dass ich am Ende so eine gute Pace hatte." Und in dieser ersten Runde stand ihm ein Italiener im Weg, der am Ende seiner Meinung nach fast den Fund des Tages gemacht hatte. Nick erlebte es so: "Ich habe mich außen neben Trulli gebremst, war dann aber leider der Dritte auf der schmutzigen Bahn ohne Grip. Zu dritt ging es nicht in dieser Kurve. Es hätte gut gehen können, ist es aber leider nicht."

Bereits etwas herausfordernder für das Riechorgan war das Ei, dass Nico Rosberg in Kurve 14 fand. Dort traf er sich mit Timo Glock, der seinerseits wohl das fand, was Heidfeld mit "Shit happens" meinte. Rosbergs Auto wollte mit dem miefenden Vogelauswurf zumindest noch weiterfahren, auch wenn das seinem Rennen nicht half. "Ich hatte sehr, sehr viel Sprit an Bord und musste super aggressiv in die erste Runde gehen. Ich hatte einige Plätze gutgemacht, er bremste ein bisschen früher in die Kurve rein, da habe ich es versucht, war komplett neben dran, dann hat er reingezogen. Er hat mich wahrscheinlich nicht gesehen", beschrieb er das Treffen mit Glock und musste sich letztendlich über ein Ei mit Stinkegrad 14 ärgern. "Das ist sehr frustrierend. Ich habe alles gegeben - trotz der Überrundung und der Hitze. Es war sauheiß und dafür, dass es nichts gebracht hat, war es nicht gerade angenehm."

So wäre die Suche schon besser gewesen, Foto: Sutton
So wäre die Suche schon besser gewesen, Foto: Sutton

Im Vergleich zu Glocks Fund war das aber eben noch gar nichts. Was er im Osternest hatte, schien so grauenhaft zu sein, dass sein Auto nur noch an die Box und aufhören wollte. Dabei hatte er gar nicht mit so etwas Schlimmen gerechnet. "Nico hat anscheinend versucht, mich in Kurve 14 zu überholen", schilderte Glock. "Ich habe ganz normal eingelenkt, er hat versucht reinzufahren, hat mich dabei mit seinem Vorderrad an meinem Hinterrad getroffen, er war also noch nicht ganz daneben. Als ich in den Spiegel schaute, war er noch weiter hinten, also habe ich seinen Angriff nicht erwartet." Meistens kommt es eben dann am schlimmsten, wenn man nicht damit rechnet - und auch noch ein gehässiger Hase im Spiel ist.

Und dann gab es noch zwei Deutsche, deren Eier gar nicht mehr faulen konnten, denn die waren bereits ausgelaufen. Beide Male war die Flüssigkeit futsch, weswegen der Eierinnendruck nicht mehr passte und die Zähne bei der Osterjause ins Leere griffen. "Ich hatte Probleme beim Schalten und der Servolenkung. Dann fing das Heck Feuer und ich musste anhalten", meinte Sebastian Vettel über das enttäuschende Ende seiner Suche. Dabei hatte es davor noch ganz gut ausgesehen. Im ersten Anlauf fand er zwar ein Ei, das hatte aber Körnchen gebildet. Im zweiten Anlauf lief es aber besser - bis dann das leere Ei daherkam.

Auch bei Adrian Sutil wollte die Schaltung und das Lenkrad nicht mehr, als er bei der Eiersuche eine leere Niete gezogen hatte. "Wir hatten ein Hydraulikproblem, ähnlich wie in Melbourne", erinnerte er uns an das Probesuchen von vor einer Woche, bei dem ihm das gleiche Schicksal widerfahren war. Dabei hatte er gut losgelegt und war auch mit der Such-Geschwindigkeit seines Autos zunächst ganz zufrieden. "Ich war sehr zuversichtlich für das Rennen. Wir müssen jetzt an der Standfestigkeit arbeiten", wusste er aber schon, was für das nächste Ostern angesagt ist. Doch auch sich selbst gegenüber war er kritisch: "Ich muss auch bei mir selbst suchen und ich werde es schon finden, ich gebe nicht auf." Wenn er es sucht, dann wird es schon kommen, ein Ei mit ganz vielen Punkten drauf. Im Moment sollte er es aber mit Heidfeld halten und einfach dem Osterhasen seinen Stoffwechsel zugestehen. "Shit happens"