Wenn es um das eigene Cockpit geht, dann kennen Rennfahrer keinen Spaß. Deswegen war David Coulthard auch nicht besonders amüsiert darüber, als Toro Rosso-Teamchef Franz Tost davon sprach, dass es Gespräche zwischen Fernando Alonso und Red Bull gäbe. "Der Vertrag, den ich mit Red Bull unterzeichnet habe, ist bindend. Wir haben nicht nur ein Stück Papier unterschrieben, das Red Bull das Recht gibt, mich in ein Auto zu setzen, das sie sponsern. Er ist sehr spezifisch und besagt, dass ich das Auto in jedem F1-Event fahren muss, an dem es teilnimmt. Ich weiß, bei jüngeren Fahrern ist das nicht immer der Fall", schrieb er in seiner Kolumne bei ITV.

Dem Schotten ist dabei zwar durchaus bewusst, dass man die Angelegenheit auch zu einem Ende bringen kann, wenn eine der beiden Seiten nicht mehr mitmachen will, doch so wie er seine eigene und die Einstellung von Dietrich Mateschitz zu kennen glaubt, werde das nicht passieren. "Er ist ein Mann, der zu seinem Wort steht", betonte Coulthard. Umso mehr überraschten ihn die Aussagen von Tost, da er nicht verstand, wie der Österreicher es als passend empfinden konnte, einen Kommentar über ein anderes Team abzugeben, ohne die vertragliche Situation zu kennen. "STR hatte dasselbe Auto wie wir in diesem Jahr, sie waren aber nicht einmal nahe an uns dran. Sollten sie sich also nicht auf ihre Geschäfte konzentrieren anstatt auf unsere?", fragte sich Coulthard.

Zudem wunderte er sich noch, warum Alonso überhaupt von einer Siegmannschaft zu einem Team wechseln sollte, das gerade noch dabei ist, sich im Feld nach vorne zu arbeiten - auch wenn die Ergebnisse am Jahresende nicht so schlecht aussahen. "Er muss das nicht tun. Er könnte ein Jahr pausieren und wäre immer noch jung genug, um stark zurückzukehren. Anhand von Alonsos Verhalten bei McLaren habe ich nicht den Eindruck, dass er glücklich damit ist, unkonstante Ergebnisse zu holen, während er sich anstrengt und das Auto zu einem Siegauto entwickelt", meinte Coulthard. Deswegen ist für den Schotten auch Renault die wahrscheinlichste Option, gefolgt von Toyota, da sich beide den Spanier leisten könnten. "Red Bull ist das unwahrscheinlichste Team, um ihn zu verpflichten und sie würden ihm auch nicht das Geld zahlen, das er haben will."