Verdrehte Welt bei Renault - die beiden Fahrer beurteilen die Perspektiven für Indy am Freitag völlig unterschiedlich. Und ausgerechnet Heikki Kovalainen ist diesmal der große Optimist: Er hatte in Kanada an den ersten beiden Tagen ein Horrorwochenende erlebt, da war es für den Finnen schon eine große Erleichterung, dass der Freitag in Indy ohne Probleme oder Unfälle ablief: "Das war sehr wichtig für mich, weil ich die Strecke ja noch nicht kannte und ich erst einmal meinen Rhythmus finden musste. Im Gegensatz zu vielen anderen Leuten, die die Strecke nicht so besonders mögen, weil sie angeblich zu wenige Herausforderungen bietet, finde ich sie gut. Es gibt ein paar sehr interessante Kurvenkombinationen und man kann auch an einigen Stellen schön über die Randsteine attackieren."

Durch die sehr kurzen Runden lägen zwar die Zeiten sehr eng zusammen, "was bedeutet, dass man gerade im Qualifying wirklich hundert Prozent aus dem Auto herausholen muss, aber ich bin zuversichtlich, dass wir das auch schaffen können."

Was für Kovalainen besonders erfreulich war: "Ich konnte heute sehr viele Runden fahren und das Auto dabei bei jedem Run verbessern. Die Tendenz zum Untersteuern, unter der wir ein bisschen leiden, haben wir allerdings noch nicht ganz wegkriegen können, da müssen wir über Nacht noch dran arbeiten."

Über Untersteuern beklagte sich auch Teamkollege Giancarlo Fisichella, der überhaupt ein bisschen verwirrt schien: "Normalerweise geht man davon aus, dass man mit den weichen Reifen mehr Grip findet, aber ich konnte heute praktisch keinen Unterschied feststellen, warum, müssen wir unbedingt feststellen. In Montreal hatte ich ein sehr gutes Gefühl, das ist hier nicht unbedingt so. Es sieht zwar von den Zeiten her noch schlechter aus als es eigentlich ist, weil ich auch noch aufgehalten wurde, aber ich befürchte, dass es von der Konkurrenzfähigkeit hier härter wird, als wir uns das erhofft hatten." Ganz abgeschrieben hat Fisichella einen Top-6-Starplatz dennoch nicht. "Es ist möglich, wird aber eng", sagte er. "Eigentlich sieht es gar nicht so schlecht aus, einige Fahrer waren mit weniger Benzin unterwegs als wir. Wir sollten da sein - hinter Ferrari, McLaren und BMW."