Heikki Kovalainen lächelte zufrieden nach dem Rennen in Barcelona, obwohl auch sein Rennen nicht ohne Probleme war. "Die zwei Punkte sind ein gutes Ergebnis, aber es hätte auch viel besser werden können", sagte er.

"Wir hatten ein Problem mit den beiden Tankanlagen, bei mir zweimal, bei Fisichella nur einmal. Bei meinem ersten Boxenstopp habe ich Benzin für zehn Runden zu wenig bekommen, bei dem zweiten Stopp noch mal für acht Runden zu wenig", erzählte Kovalainen. "Deswegen mussten wir drei Stopps machen, und mein letzter Stint wurde dadurch 23 Runden lang. Das war keine ideale Situation, weil ich genau in diesem Stint mit den harten Reifen unterwegs war."

Trotzdem war Kovalainen keine schlechte Laune anzumerken. "Das Schöne war, dass der Speed so gut war", sagte er. "Es war auf jeden Fall mein bestes Wochenende bisher."

Heikki schlug zurück - Melbourne ist vergessen., Foto: Sutton
Heikki schlug zurück - Melbourne ist vergessen., Foto: Sutton

Eigentlich hatte Kovalainen geplant, beim Start ein paar Gegner zu überholen. "Aber plötzlich war Fisichella hinter mir ziemlich aggressiv, weil er einen besseren Start hatte als ich", sagt Kovalainen. "Um ihn hinter mir zu halten, musste ich Coulthard ziehen lassen." Die Szene mit dem Teamkollegen sei aber kein Grund zu einem klärenden Gespräch mit Fisichella. "Das ist völlig normal", sagte Kovalainen. "Wir dürfen gegeneinander Rennen fahren, so lange wir dabei keinen Unfall bauen. Ich habe mit seinem Verhalten auch kein Problem und weiß, dass ich für ihn das erste Ziel war. Ich hätte es in seiner Situation genau so gemacht."

Während Renault noch in Bahrain 1,5 Sekunden pro Runde hinter den schnellsten lag, war die beste Runde von Kovalainen in Barcelona nur 0,3 Sekunden langsamer als beim Sieger Massa. "Das lag sicherlich auch daran, dass ich zu der Phase des Rennens wenig Benzin im Tank und gleichzeitig gute Reifen hatte, wegen der Tankprobleme, aber dennoch ist es das erste Zeichen, dass wir irgendwann zurückschlagen werden", sagte er. "Außerdem war ich im dritten Sektor der schnellste von allen, das ist auch ein neues Erlebnis für mich."

Kovalainen bekam sogar Lob vom Teamboss., Foto: Sutton
Kovalainen bekam sogar Lob vom Teamboss., Foto: Sutton

Kovalainen gab zu, dass das Team ebenfalls erfreut mit seiner Leistung war. "Briatore war schon ziemlich zufrieden", sagte Kovalainen. "Und ich habe tatsächlich hier alles aus dem Auto herausbekommen. Viel schneller hätte ich nicht mehr sein können, und für die Tankprobleme konnte ich ja eh nichts."

Ohne diese Probleme wäre Kovalainen sehr wahrscheinlich Fünfter geworden, denn zur Rennmitte schloss er die Lücke zum späteren Fünften Coutlhard und hätte ihn wahrscheinlich in der Box überholen können.

Was dann fast auch auf der Strecke passiert wäre gegen Ende des Rennens. "Er muss Getriebeprobleme bekommen haben", sagt Kovalainen. "Mir hat man schon gesagt, dass ich die Motorleistung herunter drehen soll, weil ich Rosberg nicht mehr hätte aufholen können. Bald darauf habe ich dann über Funk gehört, dass Coulthard Probleme hat. Und so habe ich die Leistung wieder hoch gedreht, aber das hat dann nicht mehr gereicht."