Mit Pastor Maldonado, Paul di Resta, Sergio Perez, Jerome D'Ambrosio und Daniel Ricciardo sind in der Formel-1-Saison 2011 bislang fünf Neulinge am Start gewesen. Zusätzlich feierte Narain Kartikeyan sein Comeback nach jahrelanger Abwesenheit. In der heutigen Analyse werden Pastor Maldonado und Paul di Resta beleuchtet.

Maldonado: Schickt er Barrichello in Rente?

Pastor Maldonado ersetzte für die Saison 2011 Nico Hülkenberg bei Williams. Diese Entscheidung wurde von vielen kritisiert; schnell wurde der Venezolaner in die Kategorie "Paydriver" verschoben, denn Williams ist auf Sponsorengelder angewiesen. Der von Venezuelas Präsident Hugo Chavez persönlich geförderte Maldonado war im Team willkommen, denn mit dem Titelgewinn in der GP2 2010 zeigte er bereits, dass er auch fahrerisch einiges zu bieten hat, auch wenn es bereits sein viertes Jahr in der Nachwuchsserie war.

Diese Ansicht Maldonados bekam Barrichello viel öfter zu sehen, als es dem Brasilianer lieb war..., Foto: Sutton
Diese Ansicht Maldonados bekam Barrichello viel öfter zu sehen, als es dem Brasilianer lieb war..., Foto: Sutton

Dass er jedoch gleich Rubens Barrichello in Bedrängnis bringen würde, haben wohl die wenigsten erwartet. Nach 11 Rennen führt Maldonado im Qualifying-Duell mit 5:6 gegen den Altmeister. Anders als Barrichello schaffte Maldonado bereits den Sprung ins Q3 - und das nicht weniger als drei Mal.

Lediglich im Rennen will es noch nicht klappen. Williams hadert mit einem hohen Reifenverschleiß und hat zu wenig Topspeed. Gegen Toro Rosso, Force India und Sauber zog der FW33 häufig den Kürzeren. Somit steht Maldonado noch bei Null Punkten, während Barrichello mit seiner Erfahrung immerhin deren vier einfahren konnte. Maldonado schien schon seine ersten WM-Punkte in Monaco sicher zu haben, als ihn Lewis Hamilton von der Strecke rammte.

Dennoch hat sich der Venezolaner etabliert. Barrichello hat sichtlich Probleme mit dem Speed Maldonados, was immer wieder Spekulationen um ein Karriereende des Brasilianers laut werden lässt. Pastor Maldonado wird versuchen, in den verbleibenden Rennen seine ersten WM-Punkte einzufahren. Für 2012 sollte er keine Probleme haben, ein Cockpit zu ergattern - und das nicht nur wegen seiner Sponsoren.

di Resta: Künftiger Weltmeister?

Paul di Resta kam auf Umwegen in die Formel 1. Nachdem er 2006 die Formel 3 Euroserie vor keinem geringeren als Sebastian Vettel gewonnen hatte, führte ihn sein Weg in die DTM. 2010 holte er den Titel, doch sein Weg war bereits in Richtung Formel 1 gepolt. 2011 wurde er vom Testfahrer zum Stammpiloten bei Force India befördert.

...und auch di Resta hat Sutil schon öfter das Heck gezeigt, Foto: Sutton
...und auch di Resta hat Sutil schon öfter das Heck gezeigt, Foto: Sutton

Hier brachte er die Hausordnung komplett ins Wanken. Adrian Sutil, seit Jahren die unangefochtene Nummer 1 im Team, hat mit di Resta erstmals einen Teamkollegen, der ihm das Wasser reichen kann. Im Qualifying-Duell liegt di Resta mit 7:4 vorne, im Rennen hat es aber bislang nur für acht Punkte gereicht, während Sutil bereits deren 18 auf dem Konto hat.

Dies ist auf einige ungestüme Aktionen des Schotten zurückzuführen, aber auch auf Pech. So lag di Resta in Silverstone solide in den Punkten, bis ein Problem beim Boxenstopp alles zunichte machte. Das Top-Resultat holte di Resta in Ungarn nach, als er Siebter wurde. Die Ergebnisse spiegeln jedoch nicht das Können di Restas wider.

Von vielen Experten wird der Schotte neben Perez als bester Rookie der Saison angesehen. Als langjähriger Mercedes-Werksfahrer wird er als Nachfolger von Michael Schumacher bei Mercedes GP gehandelt. Sein Platz in der Formel 1 sollte auf lange Zeit gesichert sein.