Deine erste komplette Saison mit Volkswagen steht bevor. Was sind deine Ziele für 2008?
Maximilan Götz: Nach den guten Ergebnissen im letzten Jahr, als wir am Nürburgring stark angefangen haben, ist es unser Ziel, uns 2008 zu steigern und weiter zu entwickeln. Wir bekommen einen weiter entwickelten Motor, wir müssen abwarten und sehen, wie es sich entwickelt und läuft. Mein Ziel ist es aber auf jeden Fall Podestplätze zu erzielen und vielleicht das eine oder andere Rennen zu gewinnen.

Das Team RC Motorsport ist neu in die Formel 3 EuroSerie eingestiegen. Wie leistungsfähig ist es, auch im Vergleich zu ART oder Manor?
Maximilan Götz: Ich bin früher schon selbst für ASM [heute ART] gefahren. Bisher war RC Motorsport vielleicht nicht ganz so gut aussortiert wie die Top-Teams, speziell im Qualifying hat manchmal etwas gefehlt, um die eine Runde perfekt hinzukriegen. Das Team hatte bisher keine große Erfahrung mit den Kumho-Reifen. Zuvor gab es nur einige Testfahrten, das war aber auch nichts Großes. Daher war der Anfang sehr schwierig für uns. Ich schätze RC aber schon auf dem Niveau von Manor oder ART ein, sie haben bereits in der Renault World Series Rennen gewonnen. Es ist schon ein sehr gutes Team.

Du bist bereits 2004 in der EuroSerie an den Start gegangen. Was hat sich seitdem verändert?
Maximilan Götz: Das Auto ist ständig weiterentwickelt geworden und nun besser zu fahren. Auch die Motoren haben sich in den letzten Jahren sehr verändert. Speziell das Drehmoment ist viel besser geworden, auch wenn der Leistungsbereich eigentlich gleich geblieben ist. Das Auto ist in den knapp vier Jahren immer erwachsener geworden und lässt sich immer leichter fahren. Damit ist das Feld auch immer enger zusammengerückt. Wenn man da mal zwei oder drei Zehntel liegen lässt, ist man sofort fünf Plätze weiter hinten.

Wer gehört, deiner Meinung nach, zu den schnellsten Fahrern des Jahrgangs 2008?
Maximilan Götz: Nico Hülkenberg ist der Titelfavorit überhaupt. Er sitzt im besten Auto und ist schon letztes Jahr nicht schlecht gefahren. Er müsste es so machen wie Lewis Hamilton und Paul di Resta. Sie haben im zweiten Jahr mit ASM den Titel geholt. Wenn er das nicht schafft, dann hat er irgendwas falsch gemacht.

Maxi Götz startet für das italienische Team RC Motorsport, Foto: F3 EuroSerie
Maxi Götz startet für das italienische Team RC Motorsport, Foto: F3 EuroSerie

Mit Jens Klingman hast du einen jungen Teamkollegen, der wie du Meister in der Formel BMW geworden ist. Was kannst du ihm mit auf den Weg geben?
Maximilan Götz: Er soll auf jeden Fall darauf achten, sich langsam zu entwickeln. Man soll sich nicht unnötig unter Druck setzen, denn gerade als Meister der Formel BMW erwarten die Leute sehr viel von einem. Er wird seinen Weg machen, ganz bestimmt. Das erste Jahr wird ein Lehrjahr für ihn, da kann viel passieren. Wenn er ab und zu unter die besten Zehn fährt, dann ist das nicht schlecht.

Wie wichtig ist die Unterstützung von Volkswagen für euch?
Maximilan Götz: Ohne Volkswagen hätte ich es bestimmt nicht geschafft, in die Formel 3 zurückzukommen. Anfang 2007 bin ich noch in der Formula Master gefahren, musste die Saison aber wegen Budgetproblemen aufgeben. Volkswagen ist dann auf mich zugekommen und wir haben die ersten Testfahrten gemacht. Von dort an sind wir eine feste Partnerschaft eingegangen, die bisher sehr gut verlaufen ist. Ich komme mit allen Leuten bei Volkswagen gut aus und das ist prima so.

Ist die Verbindung intensiver als bei den Fahrern, die mit Mercedes-Motoren starten?
Maximilan Götz: Als ich damals mit Mercedes gefahren bin, war alles ein wenig kühler. Der Kontakt bei Volkswagen ist viel familiärer und herzlicher. Mercedes hat vielleicht eine andere Philosophie. Mit Volkswagen habe ich einen bomben Griff gemacht! Ich freue mich riesig auf unsere Zusammenarbeit, kann es kaum abwarten bis es losgeht.