Es ist Halbzeit in der FIA Formel-3-Europameisterschaft und die Teams und Fahrer gehen in die wohlverdiente Sommerpause. Anlass genug für eine Halbzeitbilanz. Harry Tincknell (Carlin) liegt mit einem Sieg, einem zweiten und einem dritten Platz knapp hinter Alex Lynn (Prema Powerteam) auf Rang fünf. Tom Blomqvist (Eurointernational), Felix Serrallés (Fortec Motorsports) und Jordan King (Carlin) folgen auf den Tabellenplätzen sechs bis acht.

Tincknell sorgte Mitte April für ein erfolgreiches Heimspiel seines Teams Carlin, als der 21-Jährige in Silverstone seinen ersten Saisonsieg einfuhr. Der Brite, der von Carlin als Speerspitze in die Saison geschickt wurde, lieferte mit insgesamt zwölf Zielankünften in den Punkterängen eine solide Leistung ab. Mit einem Rückstand von nur 3,5 Punkten ist er seinem Landsmann Alex Lynn in der Fahrerwertung dicht auf den Fersen.

Harry Tincknell feierte vor heimischem Publikum seinen ersten Saisonsieg., Foto: FIA F3
Harry Tincknell feierte vor heimischem Publikum seinen ersten Saisonsieg., Foto: FIA F3

Im Gegensatz zum erfahrenen Tincknell fahren seine Teamkollegen Jordan King (Carlin), Nicholas Latifi (Carlin) und Jann Mardenborough (Carlin) ihre erste Saison in der hochkarätigen FIA Formel-3-Europameisterschaft. Der 19 Jahre alte Brite King, der aus der Formel Renault 2.0 in die FIA Formel-3-Europameisterschaft kam, fand sich auf Anhieb gut zurecht und kletterte am Red Bull Ring zum ersten Mal als Dritter auf das Siegertreppchen. Mit seinen erst 17 Jahren schnupperte der Kanadier Nicholas Latifi als Fünfter bereits an den Podestplätzen.

Jann Mardenborough, der auf die ungewöhnlichste Karriere aller Starter zurückblickt, sammelte bisher fünf Zähler. Der Brite gewann vor zwei Jahren die Nissan PlayStation GT Academy, die sich an Sportbegeisterte richtet, die bis zu diesem Zeitpunkt nur am Computer Autorennen gefahren sind. Es folgte eine Saison im GT-Sport, bevor Mardenborough nach nur einem Jahr im Automobilsport den Einstieg in die stärkste Nachwuchsserie der Welt wagte. Zudem bereitet er sich in diesem Jahr auf seinen ersten Start bei den 24h von Le Mans vor.

Fünfter Pilot im Team Carlin ist Daniil Kvyat. Der Red Bull Junior, der vor seiner Premiere in Hockenheim noch keinen einzigen Formel-3-Start aufweisen konnte, bestreitet die Saison als Gaststarter ohne Punkteberechtigung. Mit drei Pole Positions auf dem Red Bull Ring, denen er prompt drei zweite Plätze folgen ließ, wusste sich der 19-jährige Russe bislang gut in Szene zu setzen.

Bei Fortec Motorsports entpuppte sich Félix Serrallés (Fortec Motorsports) nach der ersten Saisonhälfte als Teamleader. Der US-Amerikaner konnte vor allem in Hockenheim brillieren, als er sich zweimal Rang zwei sicherte. Insgesamt sieben Punkteränge katapultierten den 20-Jährigen, der im vergangenen Jahr in der Abschlusstabelle der Britischen Formel-3-Meisterschaft als Rookie Position drei belegte, auf den siebten Platz in der aktuellen Fahrerwertung der FIA Formel-3-Europameisterschaft.

Josh Hill (Fortec Motorsports) angelte sich in Hockenheim einen zweiten Platz. Dabei glänzte der 22-jährige Sohn des ehemaligen Formel 1-Weltmeisters Damon Hill mit einem Überholmanöver, bei dem er gleich zwei Kontrahenten auf einmal kassierte. Hill, der im vergangenen Jahr erfolgreich in der Formel Renault 2.0 fuhr, beendet die erste Saisonhälfte in der FIA Formel 3-Europameisterschaft auf Tabellenplatz zehn. Der 19 Jahre alte Brasilianer Luis Felipe Derani (Fortec Motorsports) hingegen wartet noch auf seinen ersten Podestplatz; sein bisheriges Highlight war Rang fünf beim Auftaktwochenende in Monza.

Tom Blomqvist ist der einzige Starter für Eurointernational., Foto: FIA F3
Tom Blomqvist ist der einzige Starter für Eurointernational., Foto: FIA F3

Seit dem Meeting auf dem Red Bull Ring hat Fortec Motorsports auch den Renner mit der Startnummer 31 wieder dauerhaft besetzt. Zu Beginn des Jahres pilotierte der 17 Jahre alte Dmitry Suranovich (Fortec Motorsports) den Dallara, er musste sich aber aufgrund gesundheitlicher Probleme nach dem ersten Rennwochenende zurückziehen. Nun begibt sich der drei Jahre ältere Brite William Buller (Fortec Motorsports) in diesem Cockpit auf die Jagd nach Punkten und Podestplätzen.

Während Carlin und Fortec Motorsports jeweils vier Nachwuchsrennfahrer angemeldet haben, konzentriert sich Eurointernational auf Tom Blomqvist (Eurointernational). Der 19-jährige Brite, der seit dieser Saison von Red Bull gefördert wird, konnte als Einzelkämpfer drei dritte Plätze nach Hause fahren. Zurzeit wird der Sohn von Rallye-Weltmeister Stig Blomqvist auf dem sechsten Platz der Gesamtwertung notiert.

In der kommenden Woche befasst sich Teil drei der Halbzeitbilanz mit dem bisherigen Saisonverlauf der Teams ma-con, ThreeBond with T-Sport und URD Rennsport.