Aston Martin, Corvette, Ferrari, Porsche, Viper. Was klingt wie die Wunschliste eines jeden GT-Enthusiasten, ist die Meldeliste der Werksteams in der GT-Profi-Kategorie. Zwei amerikanische Sportwagen-Urgesteine treten an, um den drei Europäern das "Heimspiel" in Le Mans zu verderben. Motorsport-Magazin.com hat die Teilnehmer unter die Lupe genommen.
Aston Martin: Sieg zum Jubiläum?
Aston Martin wird 2013 100 Jahre alt. Zum Jubiläum lässt sich der britische Sportwagenbauer nicht bitten und geht mit gleich drei Fahrzeugen in der GTE-Pro aufs Ganze. F1-Weltmeister-Neffe Bruno Senna bildet die prominenteste Verstärkung für die mit GT-Veteranen gut ausgestattete Mannschaft. Beim 24-Stunden-Klassiker müssen allerdings alle GTE-Pro-Vantage zusätzlich zehn Kilogramm laden. Da ansonsten kein anderer Hersteller angebremst wurde, ist Aston Martin wohl auch in den Augen des Le-Mans-Veranstalters ACO der Favorit. Die Bestzeiten beim Vortest bestätigten dies erneut.
Aston Martin Racing, #97: Peter Dumbreck, Stefan Mücke, Darren Turner
Aston Martin Racing, #98: Bill Auberlen, Paul Dalla Lana, Pedro Lamy
Aston Martin Racing, #99: Rob Bell, Frédéric Makowiecki, Bruno Senna
Corvette: Genug American muscle für good ol' Europe?
Obwohl die Dominanz des Corvette-Werksteams seit dem Wechsel von der GT1- in die GTE-Kategorie im Jahr 2010 nachgelassen hat, so muss in Le Mans immer mit dem US-Donnerbolzen gerechnet werden. Professionalität bei Fahrern und Team sowie geschicktes Agieren hinter den Kulissen bescherten der sechsten Generation der Detroiter PS-Ikone einen Sieg in den letzten drei Jahren. In der ALMS hat Corvette 2013 zwei von drei Rennen gewonnen und führt die Teamwertung an. Wenn es nach Teamchef Doug Fehan ginge, würde es in Frankreich wohl so weitergehen.
Corvette Racing, #73: Jan Magnussen, Antonio García, Jordan Taylor
Corvette Racing, #74: Oliver Gavin, Tommy Millner, Richard Westbrook
Ferrari: Lahmt der Italo-Hengst in Le Mans?
Ferrari reist als Titelverteidiger nach Le Mans und nimmt Rückenwind aus der Langstrecken-WM mit. Ein Sieg und die Führung in der Herstellerwertung machen den 458 Italia zum großen Mitfavoriten, der als einziger Mittelmotor-Bolide womöglich über die beste Fahrzeugkonzeption verfügt. Neben den beiden großartig besetzten Wagen von AF Corse mit GT-Könnern und ehemaligen Formel-1-Piloten bringt das englische Team JMW Motorsports noch einen dritten Ferrari auf Dunlop-Reifen für zwei rennfreudige Repräsentanten der Noblesse vom Persischen Golf. Beim Vortest konnte jedoch keiner der Ferrari überzeugen.
AF Corse, #51: Gianmaria Bruni, Giancarlo Fisichella, Matteo Malucelli
JMW Motorsports, #66: Andrea Bertolini, Abdulaziz bin Turki Al Faisal, Khaled Al Qubaisi
AF Corse, #71: Olivier Beretta, Kamui Kobayashi, Toni Vilander
Porsche: Immun gegen Kinderkrankheiten?
Nach 1998 kehrt Porsche mit dem neuen Elfer werksseitig nach Le Mans zurück. Das Team unter der Leitung von Langstrecken-Legende Olaf Manthey hat sechs Zuffenhausener Werksfahrer im Kader, die auf die zwei brandneuen GTE-RSR verteilt werden. Der Start ins Rennjahr 2013 verlief so durchwachsen, dass bislang kein Podiumsergebnis zu Buche steht. Daher genehmigte der Veranstalter ACO nun einen 0,3 Millimeter größeren Restriktor. Geht man nach den Ergebnissen des Vortests, dann sind die Speedprobleme nun gelöst. Allerdings muss Porsche seine neuen GT-Boliden auch noch ohne technische Kinderkrankheiten über die Distanz bringen.
Porsche AG Team Manthey, #91: Jörg Bergmeister, Patrick Pilet, Timo Bernhard
Porsche AG Team Manthey, #92: Marc Lieb, Richard Lietz, Romain Dumas
Viper: Kann die Giftschlange zubeißen?
Die Viper schlängelt sich nach 13 Jahren wieder werksseitig an die Sarthe. SRT, der Performance-Ableger des Hauses Chrysler, bringt zwei Fahrzeuge mit der erfolgsverpflichtenden Kennung GTS-R nach Le Mans. Der mächtige V10-Motor mit acht Litern Hubraum darf nur dank einer Sondergenehmigung verwendet werden. Schnell auf eine Runde ist die neue Viper, wie die Pole beim diesjährigen ALMS-Lauf in Long Beach bewiesen hat, doch 24 Stunden in Le Mans sind eine andere Art Herausforderung.
SRT Motorsports, #73: Ryan Dalziel, Mario Farnbacher, Marc Goossens
SRT Motorsports, #93: Jonathan Bomarito, Tommy Kendall, Kuno Wittmer
Ergebnis des offiziellen Tests: GTE-Pro
P | Nr. | Team | Fahrer | Fahrzeug | Rundenzeit |
1 | 97 | Aston Martin Racing | Peter Dumbreck | Aston Martin V8 Vantage | 3:58.806 |
2 | 99 | Aston Martin Racing | Frédéric Makowiecki | Aston Martin V8 Vantage | 3:59.148 |
3 | 92 | Porsche AG Team Manthey | Richard Lietz | Porsche 911 RSR | 3:59.410 |
4 | 91 | Porsche AG Team Manthey | Timo Bernhard | Porsche 911 RSR | 3:59.420 |
5 | 73 | Corvette Racing | Jan Magnussen | Chevrolet Corvette C6 ZR1 | 3:59.491 |
6 | 98 | Aston Martin Racing | Pedro Lamy | Aston Martin V8 Vantage | 3:59.574 |
7 | 74 | Corvette Racing | Richard Westbrook | Chevrolet Corvette C6 ZR1 | 4:00.319 |
8 | 71 | AF Corse | Kamui Kobayashi | Ferrari 458 Italia | 4:00.456 |
9 | 93 | SRT Motorsports | Tommy Kendall | Dodge Viper GTS-R | 4:01.731 |
10 | 53 | SRT Motorsports | Dominik Farnbacher | Dodge Viper GTS-R | 4:03.281 |
11 | 51 | AF Corse | Giancarlo Fisichella | Ferrari 458 Italia | 4:03.494 |
12 | 66 | JMW Motorsport | N/A | Ferrari 458 Italia | 4:08.127 |
diese 24h Le Mans Nachricht