Ein Wechselbad der Gefühle gab es für das Team Mücke Motorsport aus Berlin und seine beiden Piloten bei der vierten Saisonstation der Formel-3-Euroserie mit den Wertungsläufen zehn bis zwölf sowie der fünften Station der neuen FIA Formel-3-Europameisterschaft (Rennen 9 und 10) am vergangenen Wochenende (29. Juni bis 1. Juli) auf dem Norisring in Nürnberg. Pascal Wehrlein aus Worndorf, der von der ADAC Stiftung Sport und der Deutsche Post Speed Academy gefördert wird, fuhr auf dem 2,3 Kilometer langen Stadtkurs seinen dritten Podestplatz und damit den sechsten insgesamt für den Rennstall aus der deutschen Hauptstadt ein, als er mit seinem Dallara Mercedes im Hitze-Rennen am Samstagabend (mehr als 35 Grad Celsius Lufttemperatur) als Dritter hinter zwei Gaststartern die Ziellinie überquerte.

Der 17-Jährige war damit nicht nur bester Rookie, sondern auch bester Fahrer aus der F3-Euroserie, die gemeinsam mit der britischen F3-Meisterschaft auf dem Norisring antrat (insgesamt 28 Fahrer). Direkt hinter Wehrlein kam da sein schwedischer Teamkollege Felix Rosenqvist (Dallara Mercedes) ins Ziel, der damit den Doppelerfolg für Mücke Motorsport in der F3-Euroserie perfekt machte.

"Pascal hat in Nürnberg seine hervorragende Entwicklung eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Wir hatten eindeutig den Sieger-Speed. Unser Rookie kämpft in der zweiten Saisonhälfte schon um die Meisterschaft mit", sagte Teamchef Peter Mücke. Umso ärgerlicher ist es für den Rennstallbesitzer, dass sein Fahrer sowohl zum Auftakt am Samstagvormittag (am Ende noch als Fünfter der F3ES gewertet) als auch im chaotischen Regenrennen vom Sonntag (Ausfall) zweimal von Mitkonkurrenten gedreht wurde und so um zwei mögliche Siege gebracht worden ist. Zudem hatte Pascal Wehrlein am Freitag im Qualifying mit seiner ersten Pole-Position in der Formel 3 schon für Furore gesorgt.

In der Gesamtwertung ist der Worndorfer, der auch die Rookie-Meisterschaft anführt, auf den vierten Platz nach vorn gekommen. Sein Mücke-Teamkollege Felix Rosenqvist (Dallara Mercedes) rangiert an siebter Stelle. Der Schwede arbeitete sich im ebenfalls turbulenten Auftaktrennen am Samstagvormittag von Startplatz 22 noch bis auf den vierten Rang der F3-Euroserie (Gesamtplatz 6) vor. Sonntag kam er von Startplatz 21 und wurde noch Achter der F3ES (14. Gesamt), obwohl das Rennen bereits nach 22 Runden abgebrochen wurde.

"Felix war im Qualifying Opfer des vorzeitigen Abbruchs. Als die roten Flaggen kamen, war er gerade auf dem Weg in seine schnelle Runde", erklärte Teamchef Peter Mücke. "So hat er aus der Ausgangsposition noch das Beste gemacht. Denn er hatte auch ganz klar den Speed für vordere Plätze."