Der erste Sieg in der Formel 3 - kannst du deine Gefühle schon in Worte fassen?
Rahel Frey: Das fällt mir immer noch etwas schwer. Ich bin wirklich überglücklich, für uns lief das ganze Wochenende einfach super. Es ist toll, dass es schlussendlich geklappt hat und sich die harte Arbeit ausgezahlt hat.

Du bist die ersten Frau, die in Deutschland ein Formel-3-Rennen gewonnen hat. Macht das zusätzlich stolz?
Rahel Frey: Klar ist es schön, wenn man Geschichte schreiben kann, aber wirklich realisiert habe ich das noch nicht. Doch den Sieg kann ich ja noch einige Zeit genießen, wegnehmen kann ihn mir keiner mehr.

Schon nach dem Start lag Frey in Führung, Foto: F3 Cup
Schon nach dem Start lag Frey in Führung, Foto: F3 Cup

Kannst du dich noch an deine letzten Siege erinnern?
Rahel Frey: Zuletzt habe ich 2005 in der Formel Renault gewonnen, das ist wirklich schon lange her. Gerade das letzte Jahr war wirklich hart für mich, umso schöner ist es, dass es jetzt endlich wieder geklappt hat.

War der Wechsel zu Jo Zeller Racing die richtige Entscheidung?
Rahel Frey: Auf jeden Fall. Hier werde ich wahrgenommen und habe ein Team, das hinter mir steht. Ich fühle mich wohl und das Umfeld passt - und dann kommt auch die gute Leistung fast von ganz alleine.

Dein Siegrennen hast du dominiert und deinen Vorsprung kontinuierlich ausgebaut. Wie war es im Auto?
Rahel Frey: Ich habe mich wirklich wohlgefühlt, auch wenn es mir vor dem Rennen gar nicht gut ging. Nach dem guten Start und der ersten Runde habe ich schnell gemerkt, dass ich einfach nur mein Rennen fahren und konzentriert bleiben muss. Da ich keinen Druck von hinten hatte, konnte ich mich voll auf mein eigenes Rennen konzentrieren.

Die Formel 1 als großes Ziel

Im Gegensatz zu vielen anderen Nachwuchs-Piloten in der Formel 3 bist du mit 23 Jahren schon relativ alt. Stört dich das?
Rahel Frey: Eigentlich ist das gar nicht so schlecht, denn ich bringe schon viel Erfahrung mit und kann diese umsetzen. Frauen haben meiner Meinung nach etwas mehr Zeit verdient - ich lasse mich durch das Alter nicht zusätzlich unter Druck setzen, schließlich kann ich es nicht ändern. Ich muss einfach meinen Weg gehen...

Und wohin führt dieser Weg?
Rahel Frey: Hoffentlich nach ganz oben in die Formel 1. Aber das ist ein langer Weg und wir werden sehen, wie es läuft. Wichtig ist erstmal, weiterhin Sponsoren zu finden, die mich dabei unterstützen - zur Zeit ist das nicht gerade einfach.