Bereits der sechste virtuelle Grand Prix seit Beginn der Coronapause stand auf dem Programm. Schon die ersten fünf Events hatten zu vielen chaotischen Situation geführt, deshalb musste man sich für die sechste Runde auf einiges gefasst machen. Gefahren wurde nämlich auf dem engen Straßenkurs von Monaco.

Zu den Favoriten zählten die üblichen Verdächtigen: Charles Leclerc, Alexander Albon und George Russell. Die Qualität der Fahrer war noch nie so hoch wie bei diesem Rennen in Monte Carlo. Valtteri Bottas und Esteban Ocon debütierten bei dem Rennen. Mit den sechs Piloten, die bisher regelmäßig an den virtuellen F1-Rennen teilgenommen hatten, waren somit acht echte Formel-1-Fahrer am Start, so viele wie nie zuvor.

Bottas und Ocon waren aber nicht die einzigen Debütanten. Der Surfer Kai Lenny, der Sänger Luis Fonsi und der Fußball-Star Pierre-Emerick Aubameyang gingen in ihren ersten virtuellen Grand Prix. Außerdem fand sich der klingende Name Prost in der Startliste. Nicolas Prost, der bis 2018 in der Formel E unterwegs war, ging für Renault an den Start.

Starterliste Virtueller Grand Prix

TeamFahrerFahrer
MercedesValtteri BottasEsteban Gutierrez
FerrariCharles LeclercArthur Leclerc
Red BullAlexander AlbonKai Lenny
McLarenLando NorrisPierre-Emerick Aubameyang
RenaultEsteban OconNicolas Prost
Alpha TauriVitantonio LiuzziLuca Salvadori
Racing Point David SchumacherLuis Fonsi
Alfa RomeoAntonio GiovinazziThibaut Courtois
HaasLouis DeletrazPietro Fittipaldi
WilliamsGeorge RussellNicholas Latifi

Qualifying: Fittipaldi und Schumacher in den Top-3.

Bereits das Qualifying präsentierte eine weitere Herausforderung. Die Fahrer mussten mit starken Regenfällen zurechtkommen. Pietro Fittipaldi schockte die favorisierten Formel-1-Piloten und setzte sich auf die Pole Position. Barcelona-Sieger George Russell platzierte sich neben ihm auf der ersten Startreihe. Auf den Plätzen 3 und 4 folgten David Schumacher und Louis Deletraz, der allerdings eine Startplatz-Strafe erhielt. Im Qualifying auf Rang 5 platzierte sich Charles Leclerc vor seinem Bruder Arthur. Antonio Giovinazzi qualifizierte sich auf Platz 7 gefolgt von Esport-Rookie Valtteri Bottas, Lando Norris und Alex Albon.

Rennen: Russell dominiert nach Blitzstart

Doch Pietro Fittipaldi hatte beim Start stark durchdrehende Reifen und George Russell war schon in Kurve 1 an ihm vorbei. Im weitern Verlauf der ersten Runde fiel Fittipaldi bis auf die vierte Position zurück. Arthur Leclerc und David Schumacher übernahmen die beiden Podiumspositionen. Auf der zweiten Runde ging auch noch Charles Leclerc an Fittipaldi vorbei.

Weiter hinten im Feld wurde es in der Startphase chaotisch. Valtteri Bottas und Antonio Giovinazzi drehten sich und konnten sich im weiteren Rennverlauf nur langsam nach vorne arbeiten.

Wenige Runden später kämpfte sich Charles Leclerc auch an David Schumacher vorbei, der in der Folge durchgereicht wurde und nach fünf Runden nur noch auf Platz 6 unterwegs war. Alexander Albon, der von Rang 10 gestartet war, scheiterte allerdings an einem Manöver gegen den Sohn von Ralf Schumacher und drehte sich.

In der sechsten Runde begannen die Boxenstopps. Esteban Gutierrez suchte als Erster seine Boxencrew auf. Kurze Zeit später folgten auch die beiden Leclerc-Brüder, die allerdings bei ihrer Rückkehr auf die Strecke in den Verkehr gerieten. Das spielte in die Hände von George Russell , der auf den harten Reifen gestartet war und seine Führung rapide ausbauen konnte.

Der Kampf um die Positionen verlief allerdings sehr ereignisreich. Lando Norris, der auch auf den harten Reifen gestartet war, hielt Arthur Leclerc auf und hatte bald einen ganzen Zug von Fahrern hinter sich, die schon ihren Stopp absolviert hatten. Der McLaren-Pilot setzte sich äußerst rustikal gegen den jüngeren der beiden Leclerc-Brüder zur Wehr und drängte den Ferrari in die Wand. Dank der deaktivierten Beschädigungen überlebten es ihre Wagen, doch der Zeitrückstand auf Russell nahm zunehmend astronomische Züge an und der Formel-4-Pilot büßte eine Position gegen seinen Bruder und Teamkollegen ein.

Nachdem Russell die Box aufgesucht hatte, kam er mit 15 Sekunden Vorsprung auf Charles Leclerc zurück auf die Strecke. Leclerc musste sich aber zunehmend nach hinten orientieren. Denn Esteban Gutierrez, der als einziger Pilot auf einer 2-Stopp-Strategie unterwegs war, schloss mit großen Schritten zu dem Mongassen auf, nachdem er vorher schon dessen Bruder außen in Kurve 1 überholt hatte.

Richtung Ziel kämpfte Charles Leclerc mit seinen stark verschlissenen Reifen und gegen Gutierrez, der ihm am Heck klebte. Auf der vorletzten Runde blockte Leclerc den Mexikaner im Tunnel, Gutierrez touchierte das Heck des Ferraris und drehte ihn.

George Russell überquerte die Ziellinie mit fast 40 Sekunden Vorsprung auf Esteban Gutierrez. Charles Leclerc holte sich trotz seines Drehers noch auf die dritte Position. Platz 4 ging an Alex Albon, der sich in einem harten Kampf auf den letzten Runden gegen Arthur Leclerc durchsetzte. Polesitter Pietro Fittipaldi beendete das Rennen auf Rang 6. Lando Norris wurde Siebter, hinter ihm klassifizierten sich Nicholas Latifi, Louis Deletraz und David Schumacher. Valtteri Bottas überquerte die Ziellinie auf Platz 11, Giovinazzi wurde 15.

Rennergebnis

PositionFahrer
1.George Russell
2.Esteban Gutierrez
3.Charles Leclerc
4.Alex Albon
5.Arthur Leclerc
6.Pietro Fittipaldi
7.Lando Norris
8.Nicholas Latifi
9.Louis Deletraz
10.David Schumacher
11.Valtteri Bottas
15.Antonio Giovinazzi

Der nächste virtuelle Grand Prix findet analog zum ursprünglich geplanten Formel-1-Kalender in zwei Wochen auf dem Stadtkurs in Baku statt.