Etwa 20 Kilometer westlich der portugiesischen Hauptstadt Lissabon befindet sich ein kleines Seebad namens Estoril. Das beschauliche Örtchen mit 26.000 Einwohnern wird nur noch selten im Jahr von einem jähen Donnergrollen heimgesucht. Der im Norden der Kleinstadt gelegene Circuito do Estoril wird hauptsächlich noch von der MotoGP genutzt, die Formel 1 und andere internationale Rennserien haben dem winkligen Kurs schon lange den Rücken gekehrt. Doch die GTP Pro Series lässt es sich nicht nehmen, auf dem Kurs mit den zwei Gesichtern das Ende der ersten Saisonhälfte zu feiern.

Die 4,360 Kilometer lange Strecke setzt sich aus einer ganzen Reihe enger bis engster Spitzkehren auf der einen und einer äußerst langen Start/Ziel-Gerade auf der anderen Seite zusammen. Bei den Piloten sorgte der enorme Verschleiß von Hinterreifen in den Erste-Gang-Kehren bereits während der ganzen Vorbereitungszeit für rauchende Köpfe. Manche Piloten fragten sich im Vorfeld bereits, ob der bewährte GTP-Pro-Reifen heimlich gegen einen Pirelli-Pneu ausgetauscht worden sei. Einens ist sicher: Das Rennen gewinnt nur, wer den Verschleiß auf der Hinterachse in Grenzen hält. Fahrzeuge, die sonst eher die Vorderreifen beanspruchen, dürften hier im Vorteil sein.

Glatter wieder am schnellsten

Wird dies das neue Dauer-Duell? Tometzki und Wackerbauer wieder eng beeinander, Foto: Racersleague
Wird dies das neue Dauer-Duell? Tometzki und Wackerbauer wieder eng beeinander, Foto: Racersleague

Im Pre-Qualifying fuhr wieder Sascha Glatter die mit Abstand schnellste Runde. Sein Start ist jedoch aus terminlichen Gründen fraglich. Sollte er antreten, würde er aufgrund der Vorfälle in den letzten beiden Rennen unter Beobachtung fahren. Ohnehin wird es im BMW M3 GT1 ein schwieriges Unterfangen, da dieses Fahrzeug die Hinterreifen von sich aus bereits hart in Anspruch nimmt. Die zweitschnellste Zeit gelang Thomas Tometzki, dessen Sieg in Suzuka seine Motivationskurve wie den Drehmomentverlaufs seines 7-Liter-V8 nach oben hat schnellen lassen. Der Inside-Paddock-Pilot fuhr sich mit Nachdruck auf die Favoritenliste.

Thomas Wackerbauer mausert sich allmählich zum Dauerrivalen von Tometzki. Mit der drittschnellsten Zeit war er nur elf Tausendstel langsamer, doch auch der Nolimit-Motorsport-Pilot wird immer ein Auge auf den Reifentemperaturen haben müssen, die im Saleen S7R auf der Hinterachse schon auf normalen Strecken schwindelerregende Höhen erreichen. Hinter Sven Brandenburg und PJ Hoekstra folgt mit Alexander Falkenhain der beste Gumpert Apollo auf der sechsten Position. Dieses Fahrzeug gilt es besonders im Auge zu behalten, da es über eine hervorragende Traktion aus engen Kurven verfügt - genau das, worauf es in Estoril ankommt.

Wie immer wird am Montagabend zur besten Sendezeit das Wertungsrennen aus Grid 1 live übertragen. ADAC-GT-Masters-Pilot Lennart Marioneck wird mit 29 Kontrahenten um die besten Positionen kämpfen. Außerdem gibt mit Pascal Hoffmann aus der ADAC-Procar-Serie ein weiterer realer Rennfahrer sein virtuelles Debüt in Grid 2. Wie immer wird das Rennen live kommentiert von GTP-Pro-Starkommentator Heiko Stritzke.

Sendeplan Estoril

20:15 Uhr - Qualifying 1
20:40 Uhr - Top-10-Qualifying
20:55 Uhr - Warm Up
21:00 Uhr - Rennen über 80 Minuten