Ausgerechnet beim 1000 Kilometer-Rennen in der Eifel und beim Heimspiel von Audi und Porsche, errang der französische Hersteller Peugeot seinen vierten Saisonsieg in der Le Mans Serie. Auf dem Grand-Prix-Kurs des Nürburgrings diktierten die beiden Peugeot-Prototypen, die gemeinsam aus der ersten Reihe in den Rennsport-Marathon gingen, von Beginn an das Tempo. Es entwickelte sich zwischen den Schwesterautos ein enger Kampf um den Sieg.

"Der Doppelsieg ist ein tolles Ergebnis für Peugeot. Danke an das Team, das uns ein perfekt ausbalanciertes Auto hingestellt hat. Unser Job war es, den Wagen fehlerlos ins Ziel zu bringen. Das ist Pedro und mir geglückt", freute sich Stéphane Sarrazin, der gemeinsam mit Lamy den vierten Sieg für Peugeot im vierten Rennen der Saison sicherte. Sein portugiesischer Teamkollege stimmte in die Freude ein: "Ich mag den Nürburgring und fahre hier immer gerne. Noch lieber gewinne ich hier natürlich", so Lamy. "Schön dass es geklappt hat. Aber wir wissen, dass wir uns darauf nicht ausruhen dürfen und konzentrieren uns jetzt auf das nächste Rennen in Silverstone.

Keine Chance für Audi

Den zweiten Platz sicherten sich Nicolas Minassian und Marc Gené, die vor dem letzten Rennen in Silverstone die Fahrerwertung anführen. "Wir haben etwas Zeit verloren, weil der Motor nach einem Stopp nicht ansprang", so Marc Gené, der im Peugeot mit der Startnummer 7 den Schlussabschnitt fuhr. "Das war aber eigentlich nicht so wild. Viel mehr taten die Sekunden weh, die ich einbüßte, als ich hinter einem langsamen GT1-Auto fest hing. In einem so engen Duell wie mit unseren Teamkollegen holt man das nicht wieder auf."

Ausruhen darf sich das spanisch-französische Duo auf der Insel aber nicht. Verfolgt werden sie von Alexandre Prémat und Mike Rockenfeller, die vor dem Finale am 14. September nur zwei Punkte zurückliegen und somit ebenfalls gute Chancen auf den Titel haben. Auf dem Nürburgring beendeten die Youngster das fast sechs Stunden lange Rennen auf der dritten Position - doch anstatt um den Sieg zu kämpfen, schlugen sie sich lange Strecken des Rennens mit ihren Markenkollegen Capello/McNish herum.

Mehrfach wechselten die Positionen, ehe zwei Reifenschäden – verursacht durch herumliegende Trümmerteile – die Entscheidung brachten. Erst verlor Alexandre Prémat Platz drei durch einen außerplanmäßigen Reifenwechsel. Drei Runden vor Rennende musste jedoch auch Allan McNish noch einmal an die Box kommen – sein rechter Hinterreifen war beschädigt. Durch den Boxenstopp fiel der Schotte wieder auf Rang vier zurück. "Gegen die Peugeot hatten wir leider keine Chance", gestand Prémat. "Trotzdem dürfen wir weiter auf die Meisterschaft hoffen..."

Verstappen macht LMP2-Titel perfekt

In der LMP2-Kategorie war Porsche einmal mehr das Maß der Dinge - die beiden Niederländer Jos Verstappen und Jeroen Bleekemolen fuhren souverän zum Klassensieg. Mit seinem dritten Saisonsieg sicherte sich der ehemalige Formel 1-Fahrer Verstappen außerdem vorzeitig den Titelgewinn in der LMP2-Kategorie und Van Merksteijn Motorsport die Team-Meisterschaft. Auch in der Hersteller-Wertung liegt Porsche uneinholbar vorne.

Jos Verstappen war vor Freude aus dem Häuschen: "Ich kann es nicht fassen und bin überglücklich, die Meisterschaft schon beim vorletzten Rennen gewonnen zu haben. Dass wir auch den Teamtitel gewonnen haben, unterstreicht die Leistung der Crew. Der heutige Erfolg und der Meistertitel sind nach meinem Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans im Juni ein weiteres Highlight meiner Rennfahrerkarriere."