Während die vierte Startreihe für Jamie Green heute als Sprungbrett zum Sieg gut genug war, schien über der dritten Reihe ein Fluch zu liegen. Weder Katherine Legge, die mit Platz fünf gestern das beste Samstagsergebnis einer Dame in der neuen DTM feiern durfte, noch Maro Engel auf Startplatz sechs hatten aus ihren Ausgangspositionen Kapital schlagen können - und das scheinbar aus denselben Gründen. So erwischte Legge einen mehr als mäßigen Start, bevor Engel beim zweiten Boxenstopp den Motor ausgehen ließ. Hatten beide bloß den Motor abgewürgt und so die Chancen auf Punkte durch einen Anfängerfehler verschenkt?

"Natürlich war ich etwas nervös am Start", gesteht Legge gegenüber Motorsport-Magazin.com, "ich hatte leichte Bremsprobleme, die Handbremse hatte sich zuerst nicht richtig gelöst, ich habe den Motor abgewürgt und so musste ich den Start noch einmal angehen." Auch im weiteren Verlauf des Rennens machte die Bremsanlage Probleme. "Es war dann ein richtig schlechtes Rennen. Wir hatten einige Probleme mit den Bremsen und der Bremskühlung. Wir sind ein anderes Brems-Setup gefahren als die Konkurrenten, aber das hat offensichtlich nicht funktioniert."

Spekulationen um defekte Batterie

Ebenso wie Legge, die schließlich auf Platz zwölf einlief, betont auch Maro Engel, dass die Pace für weit mehr als eine Nullrunde vorhanden gewesen wäre. Lange hatte sich der Wahlmonegasse auf Punktekurs befunden, bevor er ihm in der Boxengasse das Anfahren nach seinem zweiten Stopp zum Verhängnis wurde. "Die Batterie war offensichtlich schwach. Am Ende hatte ich jedenfalls gar keine Batteriespannung mehr. Displayanzeigen gab es nicht mehr. Aber ob der Fehler durch die Batterie passiert ist, ist Spekulation", will Engel die Schuld im Gespräch mit uns nicht kategorisch von sich weisen.

Katherine Legge kämpfte am Ende vergeblich, Foto: Audi
Katherine Legge kämpfte am Ende vergeblich, Foto: Audi

Dennoch trugen die technischen Probleme dazu bei, dass die Vorjahres-C-Klasse des Mücke-Piloten nach dem Absterben des Motors nicht mehr in Fahrt kam: "Es hat sich angefühlt, als ob ich den Wagen normal abgewürgt hätte. Wir müssen zunächst die Daten analysieren. Es wäre aber schön gewesen, wenn der Motor ganz normal wieder angesprungen wäre." Gerade in der Endphase schmerzte Engel, der in dieser Saison einen beachtlichen Aufwärtstrend gezeigt hatte, die verpasste Chance auf ein gutes Rennergebnis.

"Es ist enttäuschend, denn ich kam hinter Ekström auf Platz fünf auf die Strecke und hätte am Ende sicher im Kampf um die Podiumsplatzierungen mitmischen können", führt Engel aus. "Ich konnte das Tempo von Jamie nicht ganz mitgehen. Er hat einen tollen Job gemacht, aber wir hätten später mit dem letzten Satz Reifen sicher auch noch zulegen können. Bei der Performance mussten wir uns nicht verstecken."