Für zwei der neun Jahreswagen-Fahrer war das heutige Qualifying auf dem Hockenheimring ein voller Erfolg. Oliver Jarvis bot eine überragende Vorstellung, platzierte sich zwischenzeitlich sogar auf der zweiten Position und holte am Ende einen guten vierten Startplatz. Maro Engel konnte als einziger Mercedes-Pilot überzeugen - während er mit Platz sieben sein bestes Qualifying-Ergebnis einfuhr, schwächelten die Markenkollegen.

Es war nicht das erste Mal, das Audi-Mann Jarvis im Qualifying eine starke Leistung zeigte. In den ersten drei Segmenten mischte er heute immer vorne mit, lediglich im vierten und finalen Abschnitt des Zeitfahrens hatte er keine Chance gegen die Neuwagen. "Wir hatten einfach eine gute Pace", stellte der Brite klar. "Wenn das Qualifying wie im letzten Jahr gewesen wäre, hätte ich es vielleicht sogar in die erste Startreihe schaffen können."

Konzentration ist das A und O

Maro Engel überzeugte Norbert Haug, Foto: DTM
Maro Engel überzeugte Norbert Haug, Foto: DTM

Schon bei seinem zweiten DTM-Rennen in Oschersleben 2008 stellte Jarvis den A4 auf die vierte Position. Das schafft auch Respekt bei den Teamkollegen: "Ich habe Oliver immer auf der Rechnung gehabt, weil er einfach ein sehr guter Fahrer ist", so der amtierende Meister Timo Scheider. Nun will sich Jarvis nur noch im Rennen verbessern: "Im letzten Jahr hatte ich bereits gute Qualifyings, im Rennen hat mir aber noch die Erfahrung gefehlt. Hoffentlich klappt in dieser Saison beides..."

Ob es ein bestimmtes Erfolgsrezept gibt? Das wollte Oliver Jarvis nicht verraten. "Als Fahrer steht man einfach unter sehr großen Druck. Man hat mit den neuen Reifen nur eine Runde, in der man richtig schnell ist. Darauf muss man sich fokussieren", ließ Jarvis im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com wissen. "Wenn ich nicht auf der Strecke bin, bleibe ich ganz locker, spreche mit meinem Ingenieur und mache ein paar Witze. Aber wenn es dann rausgeht, bin ich voll konzentriert."

Auch Maro Engel ging heute hochkonzentriert ans Werk. Belohnung war ein siebter Platz direkt hinter der Mercedes-Speerspitze Paul Di Resta. "Es in das Top-8-Qualifying zu schaffen, ist wirklich ein toller Erfolg", freute sich Engel am Nachmittag. "Wir haben heute einen guten Job gemacht und sehr viel aus unserem Paket herausgeholt." Nun geht es im Rennen um die Wurst - und dort will der Mücke-Pilot endlich punkten: "Die ersten Zähler bleiben weiterhin mein Ziel. Vielleicht schaffe ich es ja schon morgen, ich werde auf jeden Fall versuchen, die Jungs vor mir zu ärgern."

Es blieb nur ein kleiner Wermutstropfen: das verpasste Duell mit dem ehemaligen Neuwagen-Fahrer Jamie Green. "Ich hatte mich gerne mit ihm verglichen", meinte Engel. "Es ist schade, dass er heute nicht mitfahren konnte, denn er wäre sicher auch ganz vorne dabei gewesen. Mit den Neuwagen können wir uns leider nicht vergleichen, denn die Boliden sind Grundverschieden, auch wenn der Entwicklungssprung in diesem Jahr nicht ganz so groß ist."