Vor einem Jahr war Timo Scheiders Zandvoort-Kunststück mit Bestzeiten in allen Sessions, aber einem vierten Platz im Rennen unvollendet geblieben. Nun lässt sich der Abt-Audi-Pilot auch von widrigsten Bedingungen nicht daran hindern, die Schmach des Vorjahres vergessen zu machen: Obwohl der Kurs nach den starken Regenfällen des Vormittags eine nur mäßige Haftung bot, sorgte der Tabellenführer mit einer Zeit von 1:32.882 Minuten für eine beachtliche Wochenendbestzeit - dicht gefolgt vom Beinahe-Sieger des Vorjahres, Alexandre Prémat. Auf ohnehin schon feuchter Strecke hatten nach fünf Minuten starke Regenfälle eingesetzt - zunächst sehr zum Leidwesen der Ingolstädter.

Nach zehn Minuten freien Trainings war noch eine HWA-Vierfachspitze aus Bruno Spengler, Jamie Green, Paul di Resta und Bernd Schneider zu verzeichnen gewesen - dann jedoch ging es für die Stuttgarter stetig bergab. So trocknete die Strecke 15 Minuten nach Beginn der Session kontinuierlich ab. Bedingungen, wie sie sich Audi bereits in den vergangenen Jahren immer wieder zu Nutze machen konnte: Nach dem ersten Testdrittel hatte sich Mattias Ekström zurück in die Top 3 geschoben; fünf Minuten später übernahm für die Ingolstädter Tom Kristensen, zwischenzeitlich mit einer klemmenden Radmutter kämpfend, die Spitze. Fortan machten die Audi-Piloten den Kampf um die Bestzeit unter sich aus.

Mit einer Neunfach-Spitze hatte Audi sieben Minuten vor Ende der Session für Furore gesorgt - und forderte ebenso wie die mittlerweile trockene Ideallinie zu einer letzten Ausfahrt unter Qualifying-Bedingungen heraus. Das Ergebnis blieb für Mercedes wenig ermutigend: Mit Paul di Resta und Jamie Green kamen die beiden aktuellen HWA-Speerspitzen nicht über die Ränge sechs und acht hinaus; Bruno Spengler und Bernd Schneider belegten die Plätze zehn und elf.

Geschlossen auf den letzten fünf Plätzen landeten die Mercedes-Jahreswagen, deren Nürnberger Zwischenhoch trotz zehn verlorener Kilogramm endgültig beendet scheint: Auf Rang 15 verwies Ralf Schumacher die Persson-Piloten Mathias Lauda und Gary Paffett auf die Plätze, die sich unter regnerischen Bedingungen jeweils einen Ausflug ins Kiesbett geleistet hatten. 40 Minuten später zog es im Qualifying-Trimm auch Maro Engel in die Auslaufzonen - der Mücke-Pilot belegte den letzten Platz hinter Susie Stoddart.