Gewichtsgleichstand zwischen Audi- und Mercedes-Neuwagen, Volksfeststimmung, eine klassische Mercedes-Strecke, auf der der letzte Audi-Sieg fünf Jahre zurückliegt: Was nicht von ungefähr stark an den Saisonauftakt in Hockenheim erinnert, trifft ebenso auf den fünften Saisonlauf auf dem Norisring zu. Und konnte Mattias Ekström in Hockenheim mit seinem aktuellen A4 DTM einen lange Jahre währenden Fluch siegreich brechen, so hoffen die Ingolstädter hierauf nun umso mehr bei ihrem Heimspiel in Nürnberg...

Abt

"Wir wissen, dass Mercedes in der Vergangenheit sehr dominant am Norisring war. In diesem Jahr wollen wir den Spieß umdrehen. Persönlich zähle ich den Norisring nicht gerade zu meinen Favoriten", gesteht Martin Tomczyk der in Nürnberg bislang vergeblich auf einen Podestplatz wartete. Fünf Jahre nach dem letzten Abt-Audi-Sieg durch Laurent Aiello, der den bis dahin führenden Bernd Schneider in der letzten Runde mit einem Überholmanöver überraschte, hofft auch der neue Meisterschaftsführende, dass die mittlerweile ähnlichen Fahrzeugcharakteristiken von A4 und C-Klasse zumindest wie bereits in Hockenheim zu einem Kräftegleichstand führen.

Auch die Neuwagen taten sich 2006 wie gewohnt schwer, Foto: Sutton
Auch die Neuwagen taten sich 2006 wie gewohnt schwer, Foto: Sutton

Schon 2006 hatte sich insbesondere Mattias Ekström mit Blick auf die Schnellste Rennrunde durchaus konkurrenzfähig gezeigt - während auf Platz fünf Tom Kristensen, der in Nürnberg sein lang ersehntes DTM-Comeback in Angriff nimmt, die bestmögliche Schadensbegrenzung betrieb. "Schon der Kurzbesuch in Brands Hatch hat sehr gut getan, denn die ganze Mannschaft hat mich sofort herzlich empfangen", blickt Kristensen auf seinen unerwarteten Besuch in England zurück. Mit Blick auf sein leeres Punktekonto will er sich bei seiner Rückkehr ganz in den Dienst der Titelfavoriten stellen: "Ich werde alles dafür geben, dass wir die Tabellenführung von Martin und Mattias auch bei unserem Heimspiel am Norisring verteidigen."

Phoenix & Rosberg

Ein gelungenes Comeback, das in Brands Hatch endlich auch mit Punkten belohnt wurde, hat Alexandre Prémat längst hinter sich. Gemeinsam mit Christian Abt läutete der Franzose für das Team Phoenix einen Aufwärtstrend ein, der in Nürnberg fortgeführt werden soll. "Ich freue mich schon auf diesen Kurs, den ich ganz besonders mag. Dort habe ich mein erstes Formel 3-Rennen gewonnen", blickt Prémat auf nur einen Aspekt seiner beachtlichen Erfolgsbilanz in Nürnberg zurück, während bei Abt, der hier 2005 mit einem Podestplatz im Audi-Jahreswagen für Furore sorgte, heimatliche Gefühle aufkommen:

Timo Scheider eroberte im vergangenen Jahr Punkte im 2005er-Audi, Foto: Sutton
Timo Scheider eroberte im vergangenen Jahr Punkte im 2005er-Audi, Foto: Sutton

"Ich freue mich, denn der Norisring ist mein Wohnzimmer. Auf dem Norisring habe ich immer tolle Erfolge gehabt. Ich weiß zwar noch nicht, wie sich mein Audi Jahrgang 2006 dort schlagen wird, aber ich schätze, es wird verdammt hart", kommentiert der Bayer, der die relative Dominanz der Neuwagen von Brands Hatch als Trend für die gesamte Restsaison sieht. Ein schwieriges Wochenende steht nach zuletzt zwei missglückten Rennen auch der Rosberg-Mannschaft vor, wo man sicht mit Blick auf die letztjährige Norisring-Performance der 2006er-A4 keinen Illusionen hingibt. Zumindest Mike Rockenfeller lässt sich den Optimismus dennoch nicht nehmen: "Ich bin hoch motiviert, um wieder an den Erfolg von Oschersleben anknüpfen zu können."

Futurecom TME

Noch schwierigere Bedingungen als die Jahreswagenteams erwartet das TME-Team um Dr. Colin Kolles. Während sich Vanina Ickx zwar auf ein "großes Festival" freut, jedoch bereits im vergangenen Jahr mit abgefahrenen Türen und sonstigen Unannehmlichkeiten zu kämpfen hatte, hat Adam Carroll bislang keinerlei Erfahrungen auf dem eigenwilligen Stadtkurs sammeln können. "Auch wenn ich dort noch nie ein Rennen gefahren bin, freue ich mich schon auf den Norisring", berichtet Carroll, der noch immer auf erste Punkte wartet. Die bislang stets viel versprechenden Freitagsergebnisse will der Nordire mit noch immer 28 Kilogramm Gewichtsvorteil auf die 2005er-Mercedes endlich umgesetzt sehen: "Hoffentlich erleben wir ein gutes Wochenende und können endlich einmal an unsere Leistungen aus den Test-Sitzungen anknüpfen."