Ein Jahreswagenpilot auf Startplatz zwei scheint für die meisten DTM-Beobachter noch immer gewöhnungsbedürftig, das Performance-Roulette während der drei Qualifying-Sessions zumindest irritierend. Auch der heutige Pole-Inhaber Mika Häkkinen war bereits vielfach abgeschrieben worden - und konnte Manuel Reuter ebenso wenig überraschen wie erstgenannte Phänomene:

"Mika hat sein Potenzial einfach auf den Punkt gebracht - und dann hat es gepasst. Es gab bei ihm keinen speziellen Faktor, der zu seiner Steigerung geführt hat", bewertet der motorsport-magazin.com DTM-Experte die für einige Beobachter überraschende Pole Position Mika Häkkinens, zu der jedoch gleichwohl auch Verbesserungen bei Mercedes beitrugen: "Mercedes hat die Performance der 2007er-Autos angleichen können: Es gibt keine Ausreißer mehr nach oben oder unten."

Und wenngleich sich Häkkinen zurzeit in Hochform präsentiert - alleiniger Top-Favorit für den Sieg ist der Finne aus Sicht Reuters nicht. "Nach den ersten beiden Tagen ist es ganz schwer, einen Favoriten fürs Rennen auszumachen. Man hat im Qualifying gesehen, wie sich die Kräfteverhältnisse selbst zwischen den Sessions verschieben können", stellt Reuter fest und sieht sich an den Saisauftakt erinnert, "eine extreme Leistungsdichte und eine Bestätigung dessen, was man in Hockenheim gesehen hat."

Auch die Performance der drei Fahrzeuggenerationen präsentierte sich weiterhin auf ähnlicher Scheinwerferhöhe - so dass der Audi-interne Sieg nach Meinung Reuters durchaus auch ein Rosberg-Pilot einfahren könnte: "Ich glaube, dass Ekström, Scheider oder Rockenfeller in seinem leichten Auto ganz vorne fahren können - ihre Longruns waren auf einem sehr ähnlichen Niveau. Es spricht nichts gegen einen Podestplatz für Rockenfeller!"

Obwohl auch Reuter das traditionelle Oscherslebener Überholproblem sieht, seien auch für Mattias Ekström, der ebenso wie Timo Scheider Pole-Potenzial hatte erkennen lassen, die Tore zum Sieg noch offen. "Von Rang vier ist für Ekström noch alles möglich, zumindest wenn ihm der Start nicht misslingt. Das Thema Strategie wird hier mit Sicherheit eine noch größeren Einfluss haben als in Hockenheim" - wo der Schwede die Konkurrenz bereits in bester Oschersleben-Manier in der Box überholte...