Einen unbestritten hohen Speed bringen sie beide mit, eine schlechte Angewohnheit ebenso: Während Gary Paffett bei der Ausfahrt aus der Boxengasse mit Vorliebe die weiße Linie übersieht, lässt sich Landsmann Jamie Green bevorzugt auf Pole Position stehend beim Start gern allzu viel Zeit. So wären es oberflächlich betrachtet die höhere Konstanz im Rennen sowie die weitaus längere Erfolgsliste, die bei der Besetzung des vierten HWA-Cockpits - den Verbleib Mika Häkkinens in der DTM vorausgesetzt - den Ausschlag zu Gunsten Paffetts gäben.

Offenbar nicht so bei Mercedes-Sportchef Norbert Haug. "Man würde Gary angesichts seiner Biografie in einem Neuwagen erwarten", gesteht Jamie Green gegenüber unseren britischen Kollegen von Autosport ein, nennt jedoch die Gründe, warum ihm die Comeback-Absichten des DTM-Champions von 2005 keine schlaflosen Nächte bereiten, "aber Gary hat verdeutlicht, dass sein Ziel die Formel 1 darstellt und ein DTM-Comeback nur ein Mittel zum Zweck ist, um wieder Rennen zu fahren. Mercedes hat jedoch eine langfristige Planung für die DTM und steht zu dir."

Eine langfristige Planung, zu der sich Green trotz manchen Missgeschicks während seiner ersten HWA-Saison auch selbst zählt. "Nach 2005 musste Gary bereits ersetzt werden. Falls sich Gary erneut für die Formel 1 entscheidet, müsste erneut Ersatz für ihn gefunden werden. Ich glaube, dass Mercedes nach Kontinuität strebt", mutmaßt das Qualifying-Ass von 2006 - und stellt mit Blick auf die kommende Saison fest: "Man kann lernen, besser zu starten, aber es ist nicht einfach zu lernen, schneller zu fahren..."