Den zufriedeneren Gesichtsausdruck machte Norbert Haug, als sich die beiden Sportchefs nach dem Rennen auf dem Hockenheimring zu gemeinsamen Pressekonferenz begaben. Warum war auch klar, schließlich hatten mit Bruno Spengler und Jamie Green zwei Mercedes die Nase vorne gehabt. "Das war, wie man es sich vorstellt", sagte Haug, "Ich möchte mich beim Gegner bedanken, es war eine Tolle Saison." Das war für den Mercedes-Sportchef natürlich leicht gesagt, denn schließlich war es 6:4 an Siegen für seine Seite ausgegangen.

Doch auch der Sportchef von Audi, Wolfgang Ullrich, wollte die Saison nicht bitter enden lassen. Er sagte: "Ich möchte Mercedes gratulieren, zur tollen Leistung das ganze Jahr über. Bernd ist ein würdiger Meister. Sie haben zwei junge Fahrer, die beide tolle Rennen fahren können." Das Rennen selbst bezeichnete er als Tourenwagensport vom Feinsten, und meinte, dass Audi durchaus auch sein Bestes gegeben hätte, aber "es ist in dieser Meisterschaft unmöglich, sich Ausrutscher zu erlauben, das geht einfach nicht."

Auch Haug sprach von einem würdigen Ausklang der Saison und meinte, das wäre der höchste Level des Tourenwagen-Sports gewesen. Während des Jahres war er aber, neben den Leistungen seiner Fahrer, vor allem über den guten Anklang bei den Auslands-Rennen erfreut. "Mich hat es sehr beeindruckt, wie wir im Ausland angekommen sind. Barcelona war die erste Überraschung. Wir hatten ein tolles Rahmenprogramm mit F1-Deomstration und es gab ein begeisterndes Rennen in Spanien. Darauf folgte ein tolles Rennen in Le Mans. Als ich morgens um neun volle Tribünen gesehen habe, war ich positiv überrascht", sagte Haug.

Auch Wolfgang Ullrich blickt mit lachendem Auge zurück, auch wenn er beteuerte, dass nicht die erwünschten Ergebnisse erzielt wurden. "Es wurde immer gesagt, was wollt ihr mit zwei Herstellern? Wir hatten eine tolle Meisterschaft, tolle Kulissen und gutes Fernsehen. Wir haben den Tourenwagensport im Niveau gehoben und darauf können wir gemeinsam stolz sein. Wir hätten gerne gewonnen, aber egal ob zwei, drei, oder vier Hersteller, es gibt nur einen Sieger."

Norbert Haug, sah die Teams und die Hersteller als die wahren Gewinner und schickte einen Appell an andere Marken: " Da können wir nur eine Botschaft nach draußen senden: uns sind Gegner willkommen, aber unsere Häuser haben sich zur DTM bekannt. Die Fans stehen hinter uns und sie werden A4 und C-Klasse kaufen. Ich kann keinen Verlierer sehen." Und auch wenn Wolfgang Ullrich vielleicht ebenso wenig Verlierer sehen konnte, so hatte er auch noch eine kleine Botschaft übrig: "Wir wollen nächstes Jahr den nötigen Tick besser sein und die Meisterschaft zurück zu holen."