Beim Qualifying zum Frankreich-Debüt der DTM in Le Mans setzte sich überraschend Franko-Kanadier Bruno Spengler an die Spitze, nachdem zunächst der nun zweitplatzierte Tom Kristensen die letzte Session dominiert hatte. Spengler und Kristensen erhöhten damit ihre Chancen, sich damit auch bis Hockenheim noch im Meisterschaftskampf zu halten - wusste doch ausgerechnet Bernd Schneider weitaus weniger zu überzeugen...

Session 1 - HWA-Quartett in Hochform

Den Anfang machten die beiden Damen im 2004er-Fahrzeug Vanina Ickx und Susie Stoddart, die jedoch naturgemäß rasch von den Piloten jüngerer Fahrzeuge von der Spitze verdrängt wurden: Nach einer kurzzeitigen Spitze aus vier Mercedes-Jahreswagen setzte sich mit Martin Tomczyk der erste Vertreter der Neuwagenfraktion auf Position eins, bevor Mercedes nach einem eher mäßigen Abschneiden im Freien Training eine umso höhere Performance zeigte:

So bildete sich zur Mitte der Session eine HWA-Vierfachspitze aus Bernd Schneider, Bruno Spengler, Mika Häkkinen und Jamie Green heraus, während die erste Zeit Tom Kristensens und Mattias Ekströms noch auf sich warten ließ: Das skandinavische Audi-Duo sicherte sich im Folgenden immerhin mit den Plätzen sieben und zwei das Weiterkommen – ganz im Gegensatz zu Lokalmatador Jean Alesi: Mehrfach versuchte der Franzose, den 15. Rang zu verbessern, wurde jedoch dann gar von Thed Björk im 2004er-Audi und Stefan Mücke übertroffen.

Am Ende hatte nur der zweitplatzierte Ekström in das von Schneider mit einer Zeit von 1:30.668 Minuten angeführte HWA-Spitzenquartett eindringen können; Heinz-Harald Frentzen, Tom Kristensen und Martin Tomczyk mussten sich mit den Plätzen sechs, sieben und zwölf begnügen. Neben Mücke, Björk und Alesi mussten auch die auf den Plätzen 18 bis 20 folgenden Susie Stoddart, Mathias Lauda und Vanina Ickx das Zeitfahren vorzeitig beenden.

Session 2 - das Aus für Schneider

Diesmal ließen sich neben Pierre Kaffer auch die Favoriten im Neuwagen von Beginn an auf der Strecke blicken: Zwar setzte sich aus 2006er-Reihen zunächst Bruno Spengler an die Spitze, doch mit Rang zwei präsentierte sich diesmal auch Tom Kristensen schon zu Beginn konkurrenzfähig. Die Mannschaftsleistung machte dennoch bei HWA-Mercedes weiterhin den besseren Eindruck, folgten doch Mika Häkkinen und Jamie Green auf den Plätzen drei und vier.

Erneut waren es zwei Piloten aus Abt-Audi-Reihen, auf deren Ankunft in den Top 8 man lange – und schließlich vergeblich - wartete: Die ersten Versuche Ekströms, sich für die letzte Session zu qualifizieren, scheiterten; auch Frentzen mühte sich ohne Vergeblich. Kurz vor Schluss sorgte Audi-Jahreswagenpilot Christian Abt gleich zweifach für eine Überraschung: In den letzten Sekunden qualifizierte sich der Allgäuer für die letzte Session – womit ausgerechnet Bernd Schneider auf Rang neun geschoben wurde:

Einen letzten Versuch, die Chancen auf die Pole Position zu wahren, brach der Saarländer vorzeitig ab. Nicht nur für die Neuwagenpiloten Schneider, Ekström und Frentzen, sondern auch für Timo Scheider, Frank Stippler und Daniel La Rosa standen mit den Rängen zwölf bis 14 vorzeitig die Startpositionen fest. Ebenso wie die Führenden Spengler und Kristensen hatten neben Abt auch Pierre Kaffer und Alexandros Margaritis mit ihrer Qualifikation für die dritte Session zu überzeugen gewusst.

Session 3 - kanadisch-dänisches Duell

Die letzte Session nahm mit dem ersten Versuch Tom Kristensens seinen Anfang, der sogleich dafür reichte, auch für die nächsten Minuten die Spitze zu behalten. Auch Tomczyk setzte zunächst mit Rang zwei seinen ansteigende Le-Mans-Formkurve im Qualifying fort, wurde dann jedoch bis auf Rang sechs durchgereicht. In Mercedes-Reihen war es weiterhin Bruno Spengler, der mit Rang zwei am meisten zu überzeugen wusste.

Mika Häkkinen leitete nach zuletzt bescheidenen Erfolgen im Qualifying einen Aufwärtstrend ein, indem er während der gesamten Session den dritten Rang hielt. Jamie Greens Pole-Ambitionen fanden hingegen ein jähes Ende, als er vor seiner letzten gezeiteten Runde auf Martin Tomczyk und Tom Kristensen auflief. Letzterer sah lange wie der sichere Pole-Inhaber aus – bevor Franko-Kanadier Bruno Spengler nicht nur das heimische Publikum beeindruckte:

So eroberte Spengler einem kleinen Verbremser zum Trotz im letzten Moment die Pole Position – und kommt seinem Ziel, von dem nur einem Punkt vor ihm liegenden Tom Kristensen Meisterschaftsrang zwei zu erobern, damit ein Stück näher. Häkkinen und Green bestätigten mit den Startplätzen drei und vier eine gute Mannschaftsleistung, während Christian Abt, Alexandros Margaritis und Pierre Kaffer mit den Plätzen fünf bis sieben überzeugten. Für Barcelona-Pole-Setter Martin Tomczyk reichte es nur zum Rang acht.