Dem Heimrennen für das Team Abt sowie die gesamte Marke schließt sich für Audi das Heimrennen der Piloten an, stammen doch mit Heinz-Harald Frentzen, Pierre Kaffer, Frank Stippler und Timo Scheider eine auffallend große Zahl der A4-Piloten aus dem Rheinland. Das zweite Heimspiel in Folge verspricht, erfolgreicher zu werden als das vorangegangene auf dem Norisring - in der Vergangenheit stellte der Nürburgring für Audi oftmals den Ort der Revanche dar:

Revanchierte sich Laurent Aiello 2001 mit dem ersten Abt-Audi-Sieg stellvertretend für jenen Spott, den sein Team noch im Jahr zuvor angesichts chronischen Hinterherfahrens zu ertragen hatte, so gelang dem Franzosen auch zwei Jahre später in Form eines die Antwort auf die anhaltende Mercedes-Dominanz des Jahres 2003. Im vergangenen Jahr bildete ein Doppelsieg Mattias Ekströms und Tom Kristensens im Schatten der Nürburg die Revanche für zwei Siege von Mercedes-Speerspitze Gary Paffett bei den beiden vorherigen Rennen. Auch in diesem Jahr tut nach der wenig atemberaubenden Audi-Performance in Nürnberg insbesondere für Kristensen der Gegenschlag Not...

Abt

"Der Nürburgring ist eine Strecke, auf der wir bisher immer gut aufgestellt waren und es auch dieses Mal wieder sein sollten", bestätigt Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich, der allerdings 2005 in der Eifel zunächst nur eine unerwartete Qualifying-Pleite zu verbuchen hatte, auf die im Rennen ein Zurückfinden zur alten Performance folgte. In diesem Jahr soll auch der zehn Kilogramm betragende Gewichtsvorteil im Vergleich zu HWA-Mercedes dazu beitragen, sich auch am Samstag kein Formtief zu erlauben.

Ein Verbremser Häkkinens erleich-terte 2005 für Ekström den Sieg, Foto: DTM
Ein Verbremser Häkkinens erleich-terte 2005 für Ekström den Sieg, Foto: DTM

Wie seine Vorgänger sieht Titelaspirant Tom Kristensen auch den aktuellen A4 DTM gut gerüstet. "Der Nürburgring ist eine sehr schöne Rennstrecke, die auch unserem A4 gefällt. In der Mercedes-Arena ist unser Auto besonders gut", erwartet der Däne eine ähnlich gelungene Kombination aus Fahrzeugcharakteristik und Setup wie vor zwölf Monaten, "nun müssen wir den Speed und die gute Balance, die der A4 in Oschersleben und Brands Hatch hatte, zum Nürburgring mitnehmen."

Phoenix & Rosberg

Nach seiner viel kritisierten Norisring-Vorstellung hofft auch Christian Abt, beim sechsten Saisonlauf wieder positiver auf sich aufmerksam zu machen. "Ich freue mich auf den Nürburgring. Das ist ein flüssiger Kurs, und das kommt unserem A4 sehr entgegen. Also sollten wir dort gut aussehen", stellt Abt, für dessen unmittelbar in der Nähe des Nürburgrings beheimatete Team Phoenix ebenfalls das Heimrennen der Saison ansteht, angesichts der Erfolge des letztjährigen Neuwagens eine realistische These auf.

Der 2004er-Audi blieb in Nürburg seinerzeit sieglos, Foto: Sutton
Der 2004er-Audi blieb in Nürburg seinerzeit sieglos, Foto: Sutton

"Für beide – Timo und 'Stippi' – ist es ja ein Heimspiel. Mit etwas Glück können beide in die Punkte fahren", spricht derweil Rosberg-Teamchef Arno Zensen insbesondere Frank Stippler aus der Seele, der als einziger Audi-Jahreswagenpilot nach wie vor auf seinen ersten Punkteerfolg der Saison wartet.

Futurecom TME

"Ich bin schon am Nürburgring Rennen gefahren, allerdings bisher nur auf der Grand Prix-Strecke und nicht auf der Kurzanbindung", darf sich Vanina Ickx diesmal ihrer Vorkenntnisse der Strecke erfreuen, die ihr die zuletzt nicht immer gelungene Einarbeitung erleichtern werden, "ich finde, sie hat einen schönen Rhythmus." Wenngleich der 2004er-Audi anders als sein Vorgänger im Jahr seines Einsatzes als Neuwagen keinen Sieg auf dem Nürburgring verbuchen konnte, darf auch Teamkollege Jeroen Bleekemolen optimistisch auf das Eifelrenenn blicken:

So ist der Traditionskurs auch mit der Fahrzeugcharastik des Gebrauchtwagens recht gut vereinbar, 2005 brauchte sich der 2004er-A4 nicht vor seinen Mercedes-Pendants zu verstecken. Der ambitionierte Niederländer Bleekemolen kann den sechsten Saisonlauf kaum erwarten: "Ich denke, wir können auch am Nürburgring wieder einen guten Job machen. Es ist schön, nach zwei so kurzen Kursen endlich eine normale Rennstrecke zu fahren..."