Schon aus der Ferne kann man zwei Dinge erkennen: Ein großes Eingangstor, welches die Fans bei der DTM willkommen heißt, und eine riesige Menschentraube zwischen den Teamtrucks und der Mercedes Hospitality.

Der Szenekenner weiß sofort: Mika Häkkinen versucht sich gerade seinen Weg durch die Menschenmassen zu bahnen. Meter für Meter legt er zwischen all den ausgestreckten Armen, Stiften, Fotos und Kappen zurück. Wer den Finnen sucht, muss nur nach der größten Menschenansammlung Ausschau halten.

Immer umlagert: Mika Häkkinen., Foto: DTM
Immer umlagert: Mika Häkkinen., Foto: DTM

Während Mika noch artig Autogramme schreibt und für Fotos posiert, schlagen wir uns zum Eingang der Mercedes-Hospitality durch, verschwinden hinter der getönten Glastür und finden Mathias Lauda beim üblichen Pressegespräch vor. "Es ist alles neu für mich", sagt der DTM-Neuling, der in Hockenheim sein erstes Wochenende in einer so großen Rennserie erlebte. "Die ganzen Zuschauer, die Autogramme möchten und Fotos machen wollen, die vielen Interviews... In den ganzen anderen Serien war nicht so viel los."

Auf dem Weg nach draußen, läuft uns DTM-Legende Klaus Ludwig über den Weg. Wie gefällt ihm die neue Saison? "Die neue DTM 2006 ist sogar noch besser als die alte", ist er sicher. "Besonders das neue Qualifying-Format ist viel besser und viel spannender. Es ist ein richtiger Krimi."

Kaum haben wir wieder einen Fuß vor die Tür gesetzt, befinden wir uns erneut mitten im überlaufenen Bereich rund um den einmal nicht fliegenden Finnen. In weiser Voraussicht wählen wir einen weit von Mika entfernten Weg an den Fans vorbei und kommen überraschend schnell am grauen ITR-Motorhome an. Vorbei an der Security, steigen wir die steilen Treppen bis zu den heiligen Hallen von Hans Werner Aufrecht empor.

Der Lenker und Denker der DTM sitzt bereits auf einer bequemen Ledergarnitur im Besprechungsraum. "Jedes Jahr denken wir: Jetzt kann es eigentlich keine Steigerung mehr geben", spricht er den anhaltenden DTM-Boom an. "Und dennoch hat sich der Aufwärtstrend in der Serie seit dem Neustart im Jahr 2000 kontinuierlich fortgesetzt." Das legte die Latte für diese Saison natürlich sehr hoch. "Aber wir werden alles dafür tun, dass sich der Erfolg fortsetzt!" Das Auftaktwochenende in Hockenheim habe jedenfalls bewiesen: "Die DTM ist auch 2006 ein Quotenrenner."

Weiter geht es auf unserem Schnelldurchgang durch den DTM-Paddock: Vorsichtig steigen wir die Treppen hinunter, verlassen das Reich der ITR und befinden uns sogleich auf dem Terrain der Herrn der Ringe. Zwischen den Audi-Teamtrucks winkt Pierre Kaffer uns kurz zu, bevor er in der Box bei seinem Ingenieuren und Mechanikern verschwindet. Wir tun es ihm gleich, gehen aber in die entgegengesetzt Richtung: In der Audi-Hospitality steht Heinz-Harald Frentzen bereit.

Es ist gerichtet für ein spannendes Rennen., Foto: adrivo Sportpresse
Es ist gerichtet für ein spannendes Rennen., Foto: adrivo Sportpresse

"Als ich das erste Mal mit Audi gesprochen habe, war für mich klar, dass meine Motivation nur sein kann, auch gewinnen zu können", verrät der Mönchengladbacher. "Deswegen kann ich immer nur wiederholen: Ich bin erst zufrieden, wenn ich gewinne." Vielleicht schon am EuroSpeedway? "Na ja, die Vorgehensweise wird genauso sein wie in Hockenheim: Wir werden versuchen, das Beste daraus zu machen."

In der direkten Nachbarschaft zu den Ingolstädtern, hat ihr neues Kundenteam von Futurecom TME sein neues Heim bezogen. Obwohl die Vorbereitung für den DTM-Einstieg "sehr hektisch" verlief und alles "innerhalb eines Monats" auf die Beine gestellt werden musste, ist Teammanager Manfredi Ravetto stolz darauf in seiner eigenen, atmosphärisch beleuchteten Hospitality mit uns sprechen zu können. "Allein dass wir mit Lkw, zwei Fahrern und zwei Autos hier sind, ist ein Erfolg und eine tolle Leistung, auf die wir sehr stolz sein können." Das erste von den geplanten "Highlights" hat man damit schon gesetzt.

Als wir nach dieser "Fast Forward" Paddock-Tour am Ende des Fahrerlagers stehen, blicken wir nicht in einen malerischen Sonnenuntergang, sondern auf eine von immer mehr begeisterten Fans überflutete DTM-Meile, an deren anderen Ende die Schrift auf dem Eingangstor ankündigt: "Wir sehen uns beim nächsten Rennen..." Lassen wir vorher aber erst noch dieses stattfinden!