Susie Stoddart: Der Männerschwarm

Schon früh bewies sich Susie Stoddart in der männlich dominierten Welt des Motorsports: Auf eine klassische Kart-Karriere von 1996 bis 2000, die ihr meist Ränge im vorderen Mittelfeld des Gesamtklassements einbrachten, wagte sich die Schottin erstmals 2001 auf automobiles Terrain:

So verbrachte Stoddart die folgenden vier Jahre in der britischen Formel Renault, wo ihr 2004 in Form dreier Podestplätze sowie eines fünften Meisterschaftsrangs ein kleiner Durchbruch gelang. Folgerichtig schloss sich 2005 der Aufstieg in die britische Formel 3 an, wo sie allerdings verletzungsbedingt bei einem Großteil der Saison zuschauen musste.

Wenngleich es Susie Stoddart durchaus nicht leicht fiel, ein sicheres Cockpit in der World Series by Renault abzulehnen, darf sie sich 2006 auf ihre erste DTM-Saison in einer zweijährigen Mercedes C-Klasse des Mücke-Teams freuen.

Vanina Ickx: Die Quereinsteigerin

Käme es auf die akademische Ausbildung an, so wäre Vanina Ickx bereits eine Top-Position sicher. Die studierte Meeresbiologin widmete sich jedoch erst vergleichsweise spät dem Rennsport - erst 1996 im Alter von 21 Jahren bestritt sie im BMW Compact Cup erstmals Automobilrennen.

Was die Tochter des sechsfachen Le-Mans-Siegers Jackie Ickx nicht daran hinderte, sich nachhaltig in der Motorsportszene zu etablieren: Mit durchaus beachtlichen Auftritten u.a. in der Ferrari Challenge sowie in kleineren Formel-Klassen qualifizierte sich Ickx für den Langstreckensport, wo sie sich ebenfalls nicht hinter so manchem männlichen Kollegen zu verstecken brauchte:

Insbesondere in der Le-Mans-Endurance-Serie wusste sie mit einigen Podestplätzen in ihrem Dallara-Boliden im vergangen Jahr zu überzeugen.

Wenngleich der Podiumsbesuch im einem zwei Jahre alten Audi A4 DTM des Midland-Teams eher unrealistisch sein dürfte, hofft Vanina Ickx, sich in ihrer ersten DTM-Saison für weitere Jahre in der Königsklasse des Tourenwagensports zu empfehlen.

Mathias Lauda: Der Späteinsteiger

Wenngleich man vom Sohn eines dreifachen Formel-1-Weltmeisters anderes vermuten könnte - Mathias Lauda wuchs keineswegs zwischen Reifenstapeln und Benzinkanistern auf. Erst 2002 im Alter von 20 Jahren wagte sich Lauda auf motorsportliches Terrain und startete zunächst in der Formel Nissan, die er im Einstandsjahr mit Rang zwölf, 2003 mit Platz acht beendete.

Dies genügte, um für das kommende Jahr den Sprung in die Formel 3000 zu schaffen, dem sich ein 13. Gesamtrang anschloss. Parallel absolvierte der junge Österreicher die Euro-3000-Serie, wo am Ende wiederum Platz acht zu Buche stand.

Im vergangenen Jahr wandelte Mathias Lauda erneut zumindest indirekt auf den Spuren seines Vaters - als neuer GP2-Pilot erlebte er regelmäßig hautnah die Formel-1-Rennwochenenden. Seit Beginn der Winterpause gehörte Lauda zum festen Repertoire der A1GP-Serie, wo er für die österreichische Mannschaft im Rennboliden eine durchaus gute Figur abgab.

2006 versucht sich Mathias Lauda im Team Persson in einer Mercedes C-Klasse des Jahrgangs 2004 erstmals an den Herausforderungen der DTM.

Timo Scheider: Der Rückkehrer

In Folge einer klassischen Karriere im Kart von 1989 bis 1994 gelang Timo Scheider ein fulminanter Einstieg in den Automobilrennsport: In der deutschen Formel Renault 1800 errang er auf Anhieb Meisterschaftsehren, bevor ihn ein weiteres erfolgreiches Jahr in der Formel Renault von 1997 bis 1999 zu einem Gastspiel in der deutschen Formel 3 gereichten, die er gleich im Einstandsjahr als Vizemeister abschloss.

Bereits mit 21 Jahren erfolgte 2000 der Aufstieg in die auferstandene DTM: Ausgerüstet mit einem Opel Astra V8 Coupé machte der Lahnsteiner auf Anhieb auf sich aufmerksam, als er bei beiden Läufen des Debütwochenendes in Hockenheim auf Rang vier landete. Die im Folgenden wechselhafte Saison beendete Scheider auf Tabellenrang zwölf. Einem auch auf Grund eines erschreckend schwachen Opel-Dienstwagens hinsichtlich der Ergebnisse desaströsen Jahr 2001 schlossen sich drei weitere Jahre bei der Rüsselsheimer DTM-Mannschaft an:

So vermochte sich Scheider in den Jahren 2002 bis 2004 als viel versprechende Opel-Nachwuchshoffnung zu etablieren und scheiterte 2003 in Zandvoort nur auf Grund eines unverschuldet misslungenen Boxenstopps am ersten Opel-Sieg seit 2000. Obgleich er immer häufiger zum stärksten Opel-Piloten avancierte, war Timo Scheiders DTM-Karriere, während derer ihm bislang ein Podestplatz verwehrt blieb, Ende 2004 vorerst beendet: In der auf vier Fahrzeuge reduzierten Opel-Mannschaft fand Scheider zum Unverständnis vieler Beobachter kein Cockpit.

Das für ihn DTM-freie Jahr 2005 wusste er jedoch sinnvoll zu überbrücken: In der FIA-GT-Meisterschaft etablierte sich der Rheinländer im Bartels-Maserati auf Anhieb an der Spitze, bevor er die Winterpause für Einsätze im deutschen A1GP-Boliden nutzte.

Im Audi-A4-Jahreswagen will Timo Scheider an seine gelungenen fahrerischen Leistungen seiner Opel-Jahre anknüpfen.

Daniel La Rosa: Der Junior

Alexandros Margaritis muss das Zepter des jüngsten DTM-Piloten weitergeben: Dieser hört fortan auf den Namen Daniel La Rosa. Dabei liegen auch hinter La Rosa bereits etliche Jahre motorsportlicher Betätigung: Nach der üblichen Kart-Karriere, wie sie der Deutsche mit Latino-Genen von 1997 bis 2000 bestritt, unternahm er 2001 erste Gehversuche im Automobilrennsport:

Diese führten La Rosa 2001 zunächst in die Formel König, die er sogleich mit einem bemerkenswerten dritten Gesamtrang abschloss. Auch in der Formel Volkswagen schlug sich der damals 16-Jährige mit einem Saisonabschluss als Achter durchaus achtbar. Nach zwei durchwachsenen Jahren in der Formel 3 Euro Serie sowie einem kurzen Gastspiel in der italienischen Formel 3 erfolgte 2005 der Umstieg in die World Series by Renault, die der junge Hesse im Gesamtklassement auf Platz 18 abschloss.

2006 darf Daniel La Rosa in einem Mercedes-Jahreswagen des Mücke-Teams Platz nehmen.

Olivier Tielemans: Der Holländer

Seit dem Wechsel Christijan Albers' in die Formel 1 nimmt sich erstmals wieder ein Niederländer der Herausforderungen der DTM an. Nach Kindheit und Jugend in niederländischen und belgischen Go-Kart-Serien legte Olivier Tielemans in den Jahren 1998 bis 2001 eine schulisch bedingte Rennpause ein. 2002 erfolgte auf Anhieb der Sprung in Nachwuchsklassen des Formelsports, so z.B. in die italienische Formel Renault 1600 sowie in die europäische Formel Renault 2000.

Einem fünften Rang in der Formel-Renault-2000-Meisterschaft der Benelux-Länder schlossen sich 2004 nur verschiedene Einzel- und Gasteinsätze an. In der Euro 3000 Pro Series wusste Olivier Tielemans im Jahr darauf in Form einiger Punkteplatzierungen zu überzeugen.

In diesem Jahr steht für den jungen Niederländer der Einstieg in die DTM an: Seine Debütsaison bestreitet Tielemans mit einem Audi A4 DTM des Jahrgangs 2004 im neuen Team Futurecom TME.