Eine Tarnlackierung und ganz viel Geheimniskrämerei: Mercedes-AMG will sich bei seinem neuen Projekt partout nicht in die Karten blicken lassen. Bekannt ist nur: Die Affalterbacher haben jüngst erste Streckenfotos eines neuen Autos präsentiert, das auf den sperrig klingenden Namen 'Concept AMG GT Track Sport' hört. Dabei handele es sich um den "vermeintlich jüngsten und imposantesten Ableger der GT-Familie" aus dem Hause Mercedes-AMG.
Was genau Mercedes-AMG mit diesem Projekt bezweckt, bleibt bis auf Weiteres ein streng gehütetes Geheimnis. Aus unterschiedlichen Quellen hören wir, dass es sich bei dem Konzeptfahrzeug um einen Vorboten auf das nächste GT3-Rennauto handeln soll, also den lange erwarteten Nachfolger des aktuellen Mercedes-AMG GT3.
Wann kommt endlich der neue Mercedes-AMG GT3?
Der massive Heckspoiler, dessen Befestigungspunkte im Vergleich zum jetzigen GT3-Mercedes weiter in Richtung Heckscheibe gewandert sind, ist jedenfalls nichts nur für ein Serienauto. Bekannt ist seit vergangenem Jahr, dass Mercedes-AMG tatsächlich einen AMG-GT3-Nachfolger entwickelt, jetzt im eigenen Haus der jungen Affalterbach Racing GmbH. Unbekannt bleibt das Jahr der Einführung - der Neue könnte 2027 oder 2028 sein Renndebüt geben.
Warum sich Mercedes-AMG rund um dieses Projekt auch auf Nachfrage derart in Schweigen hüllt, ist aktuell nicht klar. Klar ist aber laut dem GT3-Reglement der FIA, dass jeder Hersteller seinen GT3-Rennwagen von einem Serienauto ableiten muss. Das soll reinrassigen GT3-Prototypen vorbeugen. Heißt: Mercedes-AMG muss ein Straßenauto mitsamt jeglichen sicherheitstechnischen Auflagen in Umlauf bringen, um eine langfristige Zukunft im boomenden GT3-Kundensport zu haben. Eine Mindestproduktion in der Serie ist hingegen nicht notwendig.
Mercedes-Konzeptauto mit V8-Motor
Mercedes-AMG rückt zumindest schrittweise Daten zum derzeitigen Konzeptauto heraus, nämlich, dass es eine "AMG-typische V8 Antriebstechnologie sowie eine aufwendig konzipierte aerodynamische Architektur" haben soll. Der Verbrennungsmotor anstelle einer rein-elektrischen Lösung würde jedenfalls für einen möglichen künftigen Einsatz in GT3-Rennserien wie der DTM, der WEC oder beim 24h-Rennen Nürburgring sprechen.
Im jetzigen Mercedes-AMG GT3, der schon 2016 auf den Markt kam und zuletzt anno 2020 ein Evo-Update spendiert bekam, werkelt ein 6,3-Liter-V8-Saugmotor. In Serie wird die zweite Generation des AMG GT, die C 192 Reihe, seit 2023 von 4,0-Liter-V8-Motoren wahlweise mit Hybridsystem angetrieben.
Neuer Mercedes-AMG auf der Rennstrecke unterwegs
Nach unseren Informationen absolvierte das Konzeptauto bereits im September erste Erprobungsfahrten. Inzwischen ist es auf Teststrecken und Rennstrecken unterwegs, wie die veröffentlichten Bilder erkennen lassen. Der Hersteller teilt dazu nur mit: "Mit den Tests auf der Rennstrecke will Mercedes AMG sämtliche Systeme und komplexe Komponenten im Zusammenspiel validieren - unter härtesten Bedingungen sowie der Einhaltung der hohen Qualitäts- und Leistungsstandards."
Mercedes-AMG spricht von einem "radikalen optischen Auftritt" des noch in Tarnfarben gehüllten Konzeptautos, und dass "der Fokus auf maximaler Fahrdynamik liegt, gepaart mit intelligentem Leichtbau und einer Performance-Charakteristik, die die physikalischen Grenzen ausloten soll." Viele Details sind noch verhüllt, auffällig ist neben dem Heckflügel in Schwanenhals-Bauweise aber auch eine größere Luftöffnung mittig auf der Motorhaube - anders gelöst als beim aktuellen GT3-Mercedes.
Michael Schiebe, noch CEO von Mercedes-AMG und bald im Vorstand der Mercedes-Benz Group AG (Produktion, Qualität & Supply Chain Management), wird mit folgenden Worten zitiert: "Mit dem CONCEPT AMG GT TRACK SPORT loten wir einmal mehr die Grenzen des Machbaren aus. Wir haben ein Weltklasse-Team, das mit unvergleichbarem AMG Spirit an diesem Konzept arbeitet. Damit gehen wir physikalisch und fahrdynamisch bis ans Limit. Wir haben eine Vision und geben ein Versprechen: Die Zukunft wird extrem."
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