Das Team Rutronik Racing betritt in der Motorsport-Saison 2021 Neuland und startet erstmals mit einem Porsche 911 GT3 R beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring (03.-06. Juni). An diesem Mittwoch hat der Rennstall unter der Führung von Teamchef Fabian Plentz sein Fahreraufgebot für den Langstrecken-Klassiker in der Eifel bekanntgegeben. Die beiden Porsche-Werksfahrer Romain Dumas und Julien Andlauer teilen sich das Steuer mit den Nachwuchspiloten Tobias Müller und Tristan Viidas.

Das Debüt beim 24h-Rennen Nürburgring hat dabei keinen Einfluss auf die weiteren Aktivitäten des Teams, das 2019 mit Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde die Fahrer- und Team-Meisterschaft im ADAC GT Masters gewann und 2020 bis zum letzten Rennwochenende Chancen auf die Titelverteidigung hatte.

Rutronik Racing: Kein Markenwechsel

Plentz zu Motorsport-Magazin.com: "Ich möchte betonen, dass wir bei unseren Projekten keinen Markenwechsel vorgenommen haben. Das zeigt allein schon die Tatsache, dass wir planen, im ADAC GT Masters 2021 auch weiterhin zwei Audi R8 LMS GT3 einzusetzen."

Das dortige Umfeld würde stimmen. "Die Plattform GTM ist für uns perfekt, auch weil wir hier viele Kunden und Partner einbinden können." Außerdem gefällt ihm "der familiäre Touch - und das alles zu überschaubaren Kosten."

Teamchef Fabian Plentz mit Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde, Foto: ADAC GT Masters
Teamchef Fabian Plentz mit Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde, Foto: ADAC GT Masters

Plentz: Kosten-Spekulationen sind Blödsinn

Apropos Kosten: Plentz räumt mit den vor allem in Medien spekuliertem "Blödsinn" auf, die DTM sei bezüglich der Einsatzkosten teurer als ein Engagement im ADAC GT Masters. "Das sehe ich nicht so", betont Plentz und erklärt, warum es möglicherweise zu dieser Meinung kommen könnte: "In der DTM gibt es mehr Events und damit auch mehr Rennen. Auch die Einschreibegebühr ist höher. Das sind natürlich Mehrkosten, die das Gesamtbudget belasten."

Aber deshalb sei die DTM nach der Absage des Russlands-Saisonauftakts mit geplanten acht Rennwochenenden (ADAC GT Masters: sieben) eben nicht teurer. So kostet beispielsweise nach Motorsport-Magazin.com-Informationen die normale Einschreibegebühr für das GT Masters 39.000 Euro, für die DTM sind es 60.000 Euro mehr, also 99.000 Euro. Allerdings geben beide Serien einen 'Frühbucherrabatt', der sich beim ADAC auf 29.000 Euro und der ITR auf 59.000 Euro beläuft.

Rutronik Racing: DTM ist ein Thema

Das ändert nichts an der Tatsache, dass man sich beim Team Rutronik Racing nach wie vor auch mit der DTM beschäftigt. Plentz: "Wir führen Gespräche mit Herstellern und unseren Partnern. Grundsätzlich können wir uns auch parallele Programme vorstellen, obwohl damit eine riesige Herausforderung - vor allem wegen möglicher Terminüberschneidungen, Logistik und Kosten - verbunden ist."

Denn das Team aus Remchingen (liegt zwischen Karlsruhe und Stuttgart) hat noch weitere Events in Planung, so die Creventic-Langstreckenserie (ab Mugello) mit Audi und den FIA GT World Cup in Macau mit Porsche, "sofern der Weltverband dieses Rennen wieder ausschreibt".

Manuel Reuter bleibt bei Rutronik Racing an Bord, Foto: Dirk Pommert
Manuel Reuter bleibt bei Rutronik Racing an Bord, Foto: Dirk Pommert

Manuel Reuter bleibt an Bord

Zwei äußerst wichtige Partnerschaften werden fortgeführt bzw. sind neu ins Leben gerufen worden. Manuel Reuter wird das Team aus dem Enzkreis auch weiterhin als Sportdirektor unterstützen. Dabei soll der Ex-ITC-, 24h-Le-Mans- und Nürburgring-Sieger mit all seiner Erfahrung u. a. auch ein Augenmerk auf den Nachwuchs legen, um diesen an höhere Aufgaben - siehe die heutigen Audi-Sport-Fahrer Patric Niederhauser und Dennis Marschall - heranzuführen.

Durch die werksseitige Unterstützung von Porsche bei den Nürburgring-Einsätzen von Rutronik Racing erfolgt zudem eine enge Zusammenarbeit mit Manthey Racing, dem wohl erfolgreichsten Team auf der Nordschleife. Damit dürften auch für die Langstrecken-Events in der Eifel die Weichen für ein erfolgreiches Engagement gestellt sein.