"Egal ob 80er Jahre, die 90er Jahre oder heute - die DTM war jeweils die beste Tourenwagenserie Europas", lobte Manuel Reuter gegenüber DTM-news. Dass der gebürtige Mainzer am vergangenen Sonntag in Zandvoort sein 200. DTM-Rennen bestritt, deutet bereits darauf hin, dass dieses Statement einen qualifizierten Hintergrund hat. Am 02.06.1985 nahm Manuel Reuter in einem Ford Sierra erstmals an einem DTM-Rennen teil - und ist heute mir seinen 43 Jahren der erfahrenste DTM-Pilot.

"Jedes DTM-Rennauto - ob Ford Sierra, Mercedes 190, Opel Calibra, Astra oder Vectra - zählte zu seiner Zeit zu Spitze dessen, was technisch machbar war", nennt Reuter nicht nur die fünf DTM-Boliden, die den heutigen Wahlösterreicher in seiner DTM-Karriere begleiteten, sondern auch einen der Gründe für sein Urteil. Er präzisiert: "Und jedes DTM-Auto war zu seiner Zeit die höchste fahrerische Herausforderung bei den Tourenwagen."

Als langjähriger Pilot der "alten" DTM weiß Reuter auch die Neuauflage zu schätzen. "Als die DTM im Jahr 2000 wieder startete, bekam sie ein grundlegend geändertes Reglement. Die Idee war, spektakulären Motorsport mit günstigen Kostenrahmen zu bieten", beschreibt der ITC-Meister von 1996 und ergänzt: "Dieses Konzept wurde in den letzten Jahren weiterentwickelt und verfeinert. So wurden weitere Einheitsteile im Reglement festgeschrieben und die Zahl der Testtage weiter reduziert." Zusammen mit dem neuen "Event-Charakter" der DTM führe dies dazu, dass das "Konzept ganz offensichtlich aufgeht".

Als verbesserungswürdig sieht der Familienvater lediglich die Zahl der in der DTM engagierten Marken - und steht damit wohl nicht alleine da. "Sicherlich leidet die DTM darunter, dass nur drei Hersteller aktiv sind und die Plattform den Austieg eines Herstellers nicht so gelassen hinnehmen kann, wie dies mit vier oder fünf Herstellern möglich wäre", gibt Reuter, zu Saisonende unmittelbar vom Opel-Ausstieg betroffen, zu Protokoll, schränkt jedoch ein: "Ich sehe aber, dass die ITR ein klares Konzept für die Zukunft der DTM verfolgt und die Weichen entsprechend gestellt hat." Insbesondere "Marken wie BMW und Alfa" sähe Reuter gerne in der DTM - und empfindet es als unverständlich, dass jene beiden Marken mit honoriger DTM-Tradition nun in der WTCC ihr Dasein fristen.